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Caritas Wien eröffnet erste Ausgabestelle für Damenhygieneartikel

(v.l.), Caritas-Wien Mitarbeiterinnen Maja Markovic-Riedl, Stefanie Fiala und Doris Anzenguber bei der Eröffnung der ersten Ausgabestelle für Damenhygieneartikel
(v.l.), Caritas-Wien Mitarbeiterinnen Maja Markovic-Riedl, Stefanie Fiala und Doris Anzenguber bei der Eröffnung der ersten Ausgabestelle für Damenhygieneartikel ©APA/HANS PUNZ
Tampons, Binden und Unterwäsche sind für obdachlose Frauen oft nicht leistbar. Die Caritas Wien hat daher nun ihre erste Gratis-Ausgabestelle für Damenhygieneartikel beim Hauptbahnhof eröffnet.
Coronakrise: Obdachlose besonders betroffen
Hygienetaschen-Aktion für Obdachlose

Die Caritas Wien erweitert ihr Spektrum bei den Gratis-Ausgabestellen: Vor dem Tageszentrum am Hauptbahnhof werden seit heute, Mittwoch, Damenhygieneartikel an obdachlose Frauen ausgegeben. Denn Tampons, Binden und Unterwäsche seien für armutsbetroffene Frauen oft nicht leistbar, hieß es bei einem Medientermin anlässlich der Eröffnung der ersten derartigen Ausgabestelle.

Damenhygiene ist für Obdachlose ein "Luxusgut"

"Auch armutsbetroffene und obdachlose Frauen menstruieren", sagte Stefanie Fiala vom Tageszentrum am Hauptbahnhof: "Saubere Unterhosen, Binden und Tampons sind für sie ein Luxusgut. Auch in unseren Einrichtungen haben wir immer viel zu wenige davon." Deshalb werden am Standort diese Artikel nun kostenlos angeboten. Weitere Ausgabeorte seien geplant.

5.000 Menschen haben Tampons, Unterwäsche und Co. gespendet

Die Caritas Wien hatte in der Vorwoche einen entsprechenden Spendenaufruf gestartet. 5.000 Menschen haben sich inzwischen gemeldet. Sie haben 100.000 Tampons, 1.000 Unterhosen, 500 Menstruationstassen und tausende Binden zur Verfügung gestellt, freute man sich bei der Hilfsorganisation.

Folgen der Coronakrise treffen armutsbetroffene Frauen hart

Laut Doris Anzengruber, Leiterin der Sozialberatungsstelle der Wiener Caritas, treffen Frauen die Folgen der Coronakrise besonders hart: "Hunderte Frauen haben sich in den vergangenen Monaten verzweifelt an uns gewendet - Frauen, die den Mehraufwand an unbezahlter Haus- und Kinderbetreuungsarbeit tragen mussten oder ihren Job verloren haben und dadurch in große finanzielle Not geraten sind. Frauen, die nicht mehr wissen, wie sie Miete, Lebensmittel oder andere Dinge des täglichen Bedarfs bezahlen sollen." Mit dieser Aktion sollen nun Betroffene unterstützt werden, die es besonders schwer haben und sich sogar Hygieneartikel nicht leisten können.

Diese werden übrigens weiter dringend gesucht. Wer helfen will, findet unter diesem Link alle entsprechenden Informationen.

(apa/red)

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