Das Auktionshaus Im Kinsky mit Standort auf der Wiener Freyung blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Zwar konnten die besten Ergebnisse der Vor-Pandemie Zeit nicht erreicht werden, aber der Umsatz betrug dennoch 25 Millionen Euro, wie es in einer Aussendung heißt. Ähnliche Ergebnisse wie in früheren Jahren erzielten Gemälde des 19. Jahrhunderts, Antiquitäten, die Alten Meister und der Jugendstil; zeitgenössische Kunst und Klassische Moderne seien im Niveau gestiegen.
Weihnachtsauktion brachte Top-Erlöse
Erst kürzlich kam es im Rahmen der Weihnachtsauktion noch einmal zu Top-Erlösen: So erzielte etwa ein Gemälde von Sebastian Vrancx in der Alte Meister-Versteigerung 422.500 Euro, ein kleines Gemälde von Jan van Kessel dem Älteren ging um 122.000 Euro an ein Museum. Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts brachten die wiederentdeckten Miniaturen von Carl Spitzweg 115.500 Euro ein.
"Sensationelle" 640.000 Euro erzielte laut Angaben des Hauses in der Antiquitätenauktionen ein Altar des Schwarzaer Meisters aus 1479, Spitzenpreise konnten auch für Gläser von Alois Kothgasser erzielt werden: Ein Ranftbecher "Karlsbad" stieg auf 26.000 Euro. In der Jugendstilsparte kam eine äußerst seltene Uhr von Josef Hoffmann um 115.500 unter den Hammer, während bei der Klassischen Moderne vor allem Alfons Walde punkten konnte. Seine "Kirchenstiege" brachte 490.000 Euro ein. Auch ein Park-Bild von Carl Moll konnte für 134.500 versteigert werden. "Afrikanische Stadt" der Grazerin Norbertine Bresslern-Roth wechselte für 150.000 den Besitzer.
Auktionshaus Im Kinsky verzeichnet "phänomenale" Ergebnisse
Als "phänomenal" bezeichnet Im Kinski die Ergebnisse in der Zeitgenössischen Kunst, wo ein unbetiteltes Gemälde von Martha Jungwirth seinen bisherigen Rekordwert fast verdoppeln konnte und mit 197.000 Euro "Geschichte schrieb". Ein sehr hohes Ergebnis mit 158.000 Euro brachte eine "Cinderella" von Malerfürsten Ernst Fuchs ein, ein unbetiteltes Werk von Rudolf Polanszky erzielte 79.500 Euro und ist damit das zweitteuerste versteigerte Gemälde dieses Künstlers.
Die beiden Geschäftsführer Ernst Ploil und Michael Kovacek freuten sich in einer Aussendung in diesem Jahr besonders über "bemerkenswerte Entdeckungen", die sie in Verlassenschaften gemacht haben. "Das ist eben der Vorteil, den ein Auktionshaus bieten kann. Wir helfen nicht nur, versteckte Schätze zu identifizieren, bei uns kommt der Vorteil der Entdeckung ausschließlich dem Eigentümer zugute, der diesen Mehrwert kassieren kann." Dies war etwa bei dem Altar des Schwarzaer Meisters der Fall. "Das ist eine kunsthistorische Sensation! Wir haben den Altar um 250.000 geschätzt, jedoch um 640.000 Euro verkauft!"
Pandemie: Große Herausforderungen
Jedoch stand auch das Auktionshaus durch die Pandemie vor großen Herausforderungen. "Wir sind trotz der unglaublichen Widrigkeiten recht gut über die Runden gekommen, es war insgesamt kein schlechtes Jahr", so Kovacek. "Wir haben durch eine Reihe von internen Maßnahmen die Erschwernisse des Jahres gut bewältigt", sekundiert Ploil. Dazu gehörten personelle Änderungen, zusätzliches Gewicht auf online bidding und weitere Digitalisierung. "Wir haben keine Kurzarbeit einführen müssen, konnten alle Löhne zahlen konnten und haben sogar personell aufgestockt. So konnten wir uns gut positionieren."
(APA/Red)