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Asylwerber-Camp in Wiener Sigmund-Freud-Park: Besuch von Josef Hader und Ute Bock

Josef Hader und Ute Bock auf Besuch im Camp der Asylwerber in Wien.
Josef Hader und Ute Bock auf Besuch im Camp der Asylwerber in Wien. ©APA
Die Bewohner des Flüchtlingscamps im Wiener Sigmund-Freud-Park wollen ihr Zeltlager zumindest fürs erste nicht räumen. In einer Pressekonferenz am Montag erklärten sie, dass sie ausharren wollen, bis ihre Forderungenerfüllt sind. Unterstützung bekamen die vielleicht hundert Asylwerber von Flüchtlingshelferin Ute Bock und Kabarettist Josef Hader.
Josef Hader und Ute Bock auf Besuch
Das Camp im Sigmund-Freud-Park
Protestcamp im Park
Von Traiskirchen nach Wien

Bock zeigte sich verärgert, dass es nicht möglich sein soll, ausreichend Quartiere zu finden, um den Belag in Traiskirchen zu reduzieren. Denn das Geld dafür sei da. Hader fand es gut, dass sich die Flüchtlinge in die Innere Stadt begeben hätten, damit ihre Probleme in den Blickpunkt der Gesellschaft rückten.

Die von den Asylwerbern organisierte Pressekonferenz, die dem Besuch Bocks und Haders voranging, verlief ungewöhnlich. Die Vorträge der Flüchtlinge wurden immer wieder unterbrochen, um in der Gruppe “We want our rights” zu skandieren. Die Vortragenden nannten ihre Namen nicht, auch nicht ihre Nationalität.

Kritik der Camper an Traikskirchen

Dafür wurde ausführlich kundgetan, was in der Traiskirchener Erstaufnahmestelle nach Meinung der Bewohner schief läuft. Hauptkritikpunkt ist, dass die Übersetzer in den jeweiligen Sprachen nicht entsprechend kompetent seien, was sich bei den Verfahren fatal auswirken könne. Ebenfalls mehrfach angebracht wurde Kritik an Qualität und Quantität der Verköstigung.

Bemängelt wurde ferner, dass jeden Tag neue Lagerregelungen aufgestellt würden, was die Flüchtlinge als Schikane empfinden. Dafür fehlen ihnen Möglichkeiten zum Spracherwerb. Kindern sollte aus Sicht der Flüchtlinge Unterricht ermöglicht werden, und das außerhalb der Erstaufnahmestelle. Zudem kam wiederholt der Wunsch nach Arbeitsmöglichkeiten für Asylwerber.

Wie lange man durchhalten will, ließen die Flüchtlinge offen. Jedenfalls wolle man bleiben, bis die Forderungen erfüllt seien. Im äußersten Fall würde man sogar in den Hungerstreik treten. Um die Forderungen noch einmal zu unterstreichen, sind für Dienstag- und Samstagnachmittag Demonstrationen in Wien in Aussicht genommen.

Lager im Wiener Sigmung-Freud-Park

Seitens der Stadt Wien, Eigentümerin der Parkfläche vor der Votivkirche, betonte man am Montag, dass eine Räumung oder dergleichen keinesfalls im Raum stehe. “Solange die Sache unter das Versammlungs- und Demonstrationsrecht fällt, sehen wir keinen Handlungsbedarf”, sagte ein Sprecher der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger (S). Hinsichtlich angeblicher Verhandlungen zwischen Aktivisten und Stadt über eine Standortverlegung des Camps versicherte er, darüber nichts zu wissen.

Derzeit befinden sich im Sigmund-Freud-Park nahe der Votivkirche und der Universität in etwa zwei Dutzend Zelte. Verköstigen und winterfest kleiden können sich die Flüchtlinge vor allem dank Spenden.

Abgeordnete und Regierung sind von den Organisatoren ausdrücklich eingeladen, mit ihnen in Dialog zu treten.

(APA)

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