Die österreichischen Medien spekulieren über Rache als mögliches Motiv dafür, dass Haft-Freigänger Ludwig M. am Mittwoch angeschossen wurde. M. ist seit zehn Jahren wegen Anstiftung zum Mord in der Justizanstalt Garsten (OÖ) inhaftiert, nächste Woche sollte er entlassen werden.
Stand der Ermittlungen
Ludwig M. saß seit zehn Jahren wegen Anstiftung zum Mord in der Justizanstalt Garsten (OÖ) ein, nächste Woche sollte er entlassen werden. Auf den 50-Jährigen wurde laut aktuellem Ermittlungsstand zweimal geschossen: Der Mann gab bei seiner Einvernahme am Freitag an, dass ein unbekanntes Fahrzeug in Fahrtrichtung seines geparkten Autos stehen blieb, dann hörte er einen lauten Knall und verspürte einen Schmerz im Gesicht. Ludwig M. wurde von einer Kugel im Kiefer getroffen und von der zweiten an der Schulter gestreift. Weil er sich duckte, habe er weder das Fahrzeug noch den Täter erkennen können, berichtete die Polizei.
Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch kurz vor 22.00 Uhr. Ludwig M. parkte in der Otto-Probst-Straße seinen schwarzen Audi A6 ein, als durch das geschlossene Fenster auf der Fahrerseite auf ihn geschossen wurde. Er alarmierte noch selbst Rettung und Polizei, anschließend wurde er ins Krankenhaus gebracht und operiert. Eine auf der Straße gefundene Patronenhülse und der Audi wurden sichergestellt und kriminaltechnisch untersucht.
Wer hat die Schüsse auf den Freigänger beobachtet?
Auch Zeugen haben sich bis dato noch keine gemeldet, so die Polizei am Samstag. Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf das Umfeld des Häftlings, auf Bekannte und Mitinsassen der Justizanstalt. Die Kriminalisten hoffen auch auf Hinweise aus der Bevölkerung: Wer am 9. Februar in der Nähe des Tatortes kurz vor 22.00 Uhr einen lauten Knall gehört oder ein verdächtiges Auto beobachtet hat, soll sich bei der Polizei mit seinen Informationen zum Fall um den angeschossenen Freigänger melden.