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Abschneiden der Grünen bei der EU-Wahl 2019: Comeback nach Nationalrats-Debakel

(v.l.), Sarah Wiener, Monika Vana, Werner Kogler im Rahmen der Wahlfeier der Grünen zur EU-Wahl
(v.l.), Sarah Wiener, Monika Vana, Werner Kogler im Rahmen der Wahlfeier der Grünen zur EU-Wahl ©APA/HANS PUNZ
Nach dem Debakel 2017 können die Grünen nun wieder bester Hoffnung sein, bei der Neuwahl im September wieder in den Nationalrat einzuziehen. Denn sie konnten bei der EU-Wahl als einzige Oppositionspartei vom Regierungscrash nach dem "Ibizagate" der FPÖ profitieren.
So hat Wien gewählt
So hat Österreich gewählt

Spitzenkandidat und Parteichef Werner Kogler holte mit 13,05 Prozent (vorl. Endergebnis ohne Briefwahl) das zweitbeste Bundes-Ergebnis der Parteigeschichte.

Grüne: Bei EU-Wahlen besser als bei NR-Wahlen

Es ist auch durchaus üblich, dass die Grünen bei EU-Wahlen besser abschneiden als bei der Nationalratswahl. Den Bundeswahl-Rekord von 14,52 Prozent holte Ulrike Lunacek 2014 ebenfalls bei der EU-Wahl. Aber bei der Nationalratswahl brachen die Grünen auf 3,80 Prozent ein – und statt ihnen zog die Abspalter-Liste Jetzt von Peter Pilz in das heimische Parlament ein. Diese Konkurrenten hängten die Grünen bei der EU-Wahl klar ab: EUROPA Jetzt mit Johannes Voggenhuber, dem langjährigen Grün-EU-Parlamentarier, schaffte nur 1,0 Prozent.

Abschneiden bei den Landtagswahlen

Dass der Nationalrats-Rauswurf nicht wirklich das Ende der Grünen bedeutet, zeichnete sich schon bei den vier Landtagswahlen 2018 ab. Nur in Kärnten flogen sie aus dem Landtag; in Salzburg, Niederösterreich und Tirol hielten sie sich – trotz teils hohen Verlusten – drinnen. Und sie schafften es, in immerhin vier Landesregierungen zu bleiben: In Salzburg mit ÖVP und NEOS, in Tirol und Vorarlberg (mit der ÖVP) sowie in Wien (mit der SPÖ).

Zwei davon – in Vorarlberg und Wien – stehen heuer bzw. nächstes Jahr am Prüfstand. Und in Vorarlberg mussten die Grünen bei der EU-Wahl ein überdurchschnittlich hohes Minus (5,95 Prozentpunkte) hinnehmen, konnten sich aber auf Platz 2 halten. In Wien wurden sie – bei nur leichtem Minus (0,94 Prozentpunkte) von der ÖVP auf Platz 3 verdrängt.

 ENTWICKLUNG DER GRÜNEN SEIT 2008:

  WAHL                 STIMMEN STIMMENANTEIL
                       absolut Prozent   +/-
_________________________________________________________

NR        28.09.2008  509.936   10,43   -0,62

LT Ktn    01.03.2009   18.336    5,15   -1,56
LT Sbg    01.03.2009   20.843    7,36   -0,63
EU        07.06.2009  284.505    9,93   -2,96
LT Vbg    20.09.2009   18.763   10,58   +0,41
LT OÖ     27.09.2009   78.569    9,18   +0,12
LT Bgld   30.05.2010    7.835    4,15   -1,06
LT Stmk   26.09.2010   36.834    5,55   +0,82
LT Wien   10.10.2010   95.445   12,64   -1,99
LT Ktn    03.03.2013   39.241   12,10   +6,95
LT NÖ     03.03.2013   78.678    8,06   +1,15
LT Tirol  28.04.2013   39.904   12,59   +1,86
LT Sbg    05.05.2013   53.779   20,18  +12,82
NR        29.09.2013  582.657   12,42   +1,99
EU        25.05.2014  410.089   14,52   +4,59
LT Vbg    21.09.2014   29.193   17,14   +6,56
LT Bgld   31.05.2015   11.964    6,43   +2,28
LT Stmk   31.05.2015   43.272    6,68   +1,13
LT OÖ     27.09.2015   89.703   10,32   +1,14
GR Wien   11.10.2015   98.626   11,84   -0,80
NR        15.10.2017  192.638    3,80   -8,62
LT NÖ     28.01.2018   58.401    6,43   -1,63
LT Tirol  25.02.2018   34.167   10,67   -1,92
LT Ktn    04.03.2018    9.188    3,12   -8,98
LT Sbg    22.04.2018   23.337    9,31  -10,87
EU        26.05.2019  417.226   13,05   -1,47
vorl. Endergebnis ohne Briefwahl

BP Van der Bellen 04.12.2016    53,79 (Stichwahl, wiederholt)

(apa/red)
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