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Neueste Studien: So halten uns Honig und Sauerkraut jung

Jung bleiben mit Honig und Sauerkraut.
Jung bleiben mit Honig und Sauerkraut. ©pixabay.com (Sujet)
Wer gerne Honig und Sauerkraut isst, hat zwei echte Jungbrunnen in seiner Ernährung miteingebunden. Das zeigen neueste Studien, wie Prof. Hademar Bankhofer verrät.
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Welche Naturprodukte sind in jüngster Zeit durch neue Studien besonders interessant für unsere Gesundheit geworden?

Prof. Hademar Bankhofer: Auf der einen Seite ist es der Honig, der von vielen Menschen als alternatives Süßungsmittel sehr geschätzt wird, auf der anderen Seite das Sauerkraut, das als Wintergemüse viele Vorteile für unsere Immunkraft und unsere Verdauung hat. Die beiden haben an sich miteinander nichts zu tun. Aber sie gelten seit Jahrhunderten als wertvolle Hausmittel.

Honig liefert uns viele Vitamine der B-Gruppe, Magnesium, zahllose Spurenelemente, Enzyme und pflanzliche Hormonstoffe und antibakterielle Substanzen - Inhibine genannt -, aber auch Aminosäuren, Duft- und Aroma-Stoffe. All diese Wirkstoffe zusammen sind daran beteiligt, dass Honig die Nerven stärkt, gegen Stress hilft, die Laune verbessern kann und Herz und Kreislauf stärkt.

Das Sauerkraut liefert große Mengen an Vitamin C, ist also ein sinnvoller, wirkungsvoller Schutz gegen Erkältungen, gegen Stress und Ärger, aber auch das Vitamin B12 für Herz und Kreislauf. Es enthält viel Calcium für die Knochen, viele Ballaststoffe und vor allem große Mengen an Milchsäurebakterien. Diese stärken die gesunde Darmflora.

Was haben neueste wissenschaftliche Studien von Honig und Sauerkraut ergeben?

EineStudie von finnischen Wissenschaftlern hat ergeben:  Der regelmäßige Genuss  von rohem Sauerkraut senkt entscheidend das Krebsrisiko. Man hat im Sauerkraut  krebshemmende Substanzen gefunden, sogenannte Isothiocyanate. Diese können das Wachstum von Krebszellen stören. Vor allem wirken sie hemmend auf Tumore in der Brust, im Darm, in der Lunge und in der Leber.

Diese Isothiocyanate  sind keineswegs von vornherein im Kraut enthalten, das zur Herstellung von Sauerkraut verwendet wird. Die Substanzen entstehen erst beim Vergären der geschnittenen und gesalzenen Krautstücke. Die finnischen Forscher haben einen Trick gefunden, wie man den Gärungsprozess von Sauerkraut verbessern kann, damit noch mehr Isothiocyanate produziert werden.

Und jetzt zum Honig. Amerikanische Ernährungs-Wissenschaftler an der Universität von Illionois in Urbana-Champaign haben herausgefunden: Das Zusammenspiel aller Wirkstoffe im Honig macht ihn zu einem Superschutz vor frühzeitigem Altern und vor aggressiven Umweltschadstoffen. Eine besondere Rolle spielen dabei neben die pflanzlichen Hormonstoffe und die vielen Bioaktiv-Stoffe. Das Ergebnis der Studie: Wer mit Honig süßt und Honig in Maßen nützt, bleibt länger jung und gesund.

Wieviel von den beiden Naturprodukten sollte man regelmäßig konsumieren?

Es ist ein wertvoller Beitrag zur Gesundheit - als Schutz vor Erkältungen und zur Verbesserung der Verdauung - ,wenn man jeden Tag drei Gabeln voll Sauerkraut kaut. In Korea - man nennt dort das Sauerkraut Kimji - ist das zum Beispiel in vielen Familien so Brauch. Denn eines ist klar: Nur rohes Sauerkraut hat eine so starke Wirkung, denn beim Kochen gehen viele Milchsäure-Bakterien kaputt.

Was den Honig betrifft, so hat die Anti-Aging-Studie in den USA ergeben: Man sollte, um den Jugend-Effekt des Honigs zu nützen, zwei oder drei Mal im Jahr fünf Wochen lang jeden Tag ein Glas Wasser mit zwei bis drei Teelöffeln Honig trinken. Labor-Analysen haben ergeben: Im Blut befinden sich dann mehr Antioxidantien - Stoffe, die unsere Zellen gegen aggressive Umwelt-Schadstoffe - freie Radikale genannt - schützen. Und die sind ja verantwortlich fürs frühzeitige Altern und fürs Krankwerden. Diese Honig-Kur stärkt Herz und Kreislauf und hilft einer vorzeitigen Arteriosklerose vorzubeugen. Sie darf natürlich nicht von Diabetikern durchgeführt werden.

Werten die neuen Studienerkenntnisse nun die vielen Hausrezepte mit Honig und Sauerkraut auf?

Natürlich, diese Rezepte sind jetzt wieder ganz besonders interessant. Nehmen wir zum Beispiel die vielen Honig- Anwendungen:

  • Bei Nervosität und Stress ist es sinnvoll, wenn man einen Teelöffel Honig langsam im Mund zergehen lässt. Die Mundschleimhäute nehmen dann die beruhigenden Wirkstoffe rasch auf.
  • Bei Erschöpfung rührt man zwei Esslöffel Honig und einen Teelöffel Zitronensaft in 1/4 Liter stilles Mineralwasser oder Leitungswasser und trinkt langsam in kleinen Schlucken.
  • Bei Heiserkeit trinkt man schluckweise 1/4 Liter warme Milch mit drei Teelöffel Honig.
  • Bei Schnupfen kaut man ein kleines Stück Bienenwabe, das man in Honig eingelegt kaufen kann.
  • Honig kann auch das Einschlafen fördern: Ein chinesisches Sprichwort sagt:  Wenn Du gut schlafen willst, dann gib etwas Honig in den Abend-Tee.
  • Und wenn man morgens nicht recht in Schwung kommt, rührt man in 1/4 Liter Wasser einen Esslöffel Honig und einen Esslöffel Apfelessig.

Die Studien in den USA haben übrigens ergeben. Je dunkler der Honig, desto mehr Schutzstoffe enthält er für den Menschen.

Und jetzt zum Sauerkraut:

  • Wer regelmäßig rohes Sauerkraut kaut, kann sich stark gegen Stress machen, kann bessere Laune aufbauen, die Qualität des Blutes verbessern, zu hohe Cholesterinwerte senken, das Immunsystem über den Darm stärken und Rheuma-Beschwerden lindern, weil Sauerkraut den Abbau von Harnsäure-Kristallen in den Gelenken fördert.

Kennen Sie ein Rezept, das beide Zutaten enthält: Honig und Sauerkraut?

Es gibt so ein Rezept, das ich besonders gerne als Dessert oder als Zwischenmahlzeit mag. (Angaben für eine Person):

Man schneidet von einer geschälten frischen, süßen Ananas drei dicke Scheiben ab, schneidet sie in Würfel und gibt das Fruchtfleisch in eine Schüssel. Parallel dazu werden 100 Gramm rohes Sauerkraut mit einer Gabel aufgelockert und in die Schüssel dazugerührt. Dazu kommt ein Esslöffel Honig, vielleicht noch ein Esslöffel Rosinen. Kurz stehen lassen, dann servieren.

(Red)

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