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Vorfälle mit Kampfhunden in Wien: Strafen zu lasch

In der letzten Woche wurde ein Kind von einem Rottweiler angegriffen. Die Besitzerin war betrunken.
In der letzten Woche wurde ein Kind von einem Rottweiler angegriffen. Die Besitzerin war betrunken. ©pixabay.com
Sechs sogenannte Kampfhunde musste die Polizei Wien heuer nach Bissattacken in Wien ihren Besitzern abnehmen. Durch falsche Haltung ist aber meist Herrchen oder Frauchen selbst Schuld daran. Und auch der lasche rechtliche Umgang.
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Zu den Bissvorfällen zählt die Polizei Wien sowohl Angriffe gegen andere Tiere als auch gegen Menschen, so wie im Fall des 17 Monate alten Buben, der vergangene Woche von einem Rottweiler lebensgefährlich verletzt wurde. Zusätzlich nahm die MA 60 (Veterinärdienste und Tierschutz) in diesem Jahr 18 Mal Kampfhunde ab, weil der Hundeführerschein fehlte.

Hundeattacke auch in Wien-Liesing

Ein fehlender Hundeführerschein allein ist aber noch lange Grund, dass einem der Hund entzogen wird. So geschehen etwa am Samstag in Wien-Liesing. Ein Rottweiler sprang – trotz Maulkorb und Leine – ein Kind an, das leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht werden musste. Laut einer Vienna.at-Quelle handelte es sich bei dem Hund um den im Februar aus Wien entführten Mauser, der erst in Juni schwer misshandelt in Südfrankreich aufgefunden wurde.

Die Polizei bestätigte den Vorfall und die Anzeige, für eine Abnahme des Tieres reiche das aber nicht aus, da das ein schwerwiegender Eingriff in das Leben des Herrchen sei. Der  Hundeführerschein ist seit 2010 für Listenhunde verpflichtend. Seither gab es insgesamt 2.547 Strafanzeigen gegen Halter von Listenhunden, weil sie den gesetzlich vorgeschriebenen Führschein nicht hatten.

Alko-Limit für Kampfhundehalter

Bis Jahresende ist in Wien eine weitere Verschärfung geplant, wie die Wiener Tierschutzbeauftragte Ulli Sima am Dienstag bekannt gab. Sie plant, ein Alko-Limit für Kampfhundehalter einzuführen. Kritik an dem Vorstoß kam am Mittwoch vom Wiener Tierschutzverein. “Warum braucht es immer einen tragischen Anlassfall, um stückchenweise immer neue Verbote einzuführen?”, fragt sich Madeleine Petrovic, Präsidentin des WTV.

Kaum Sanktionen für gefährliche Tierhalter

Petrovic findet auch, dass der Umgang mit gefährlichen Hunden nicht ordentlich geahndet wird. “Gefährliche Tierhändler und Tierhalter entkommen mühelos allen behördlichen Kontrollen, indem sie permanent den Firmensitz oder den Aufenthaltsort wechseln und immer neue Verfahren verursachen”, so Petrovic.

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