AA

2021 war das Jahr der Erdbeben in Österreich

In Österreich gab es 2021 vier Erdbeben mit einer Magnitude von 4,0.
In Österreich gab es 2021 vier Erdbeben mit einer Magnitude von 4,0. ©REUTERS/Willy Kurniawan/Sujet
In Österreich gab es 2021 relativ viele starke Erdbeben, darunter vier mit einer Magnitude von 4,0 oder mehr.
Kräftiges Erdbeben in NÖ
Erdbeben der Stärke 4,7 südlich von Wien
Mehrere Erdbeben bei Wien

Das geht aus der Erdbebenstatistik des Jahres hervor, welche die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag veröffentlicht hat. Insgesamt wurden heuer mehr als 1,600 Erdbeben in Österreich registriert, rund 12.600 weltweit. 95 der österreichischen Beben waren hierzulande auch spürbar.

2021 gab es vier größere Erdbeben in Österreich

Insgesamt konnten die Österreicher 106 Beben auch wahrnehmen: Zu den 95 österreichischen kamen elf, die ihr Epizentrum jenseits der Landesgrenzen hatten, aber hierzulande spürbar waren. Der Durchschnitt an verspürten Beben lag seit 2000 übrigens mit 51 bei nicht einmal der Hälfte des heurigen Wertes.

Heftige Beben vor allem in NÖ, Steiermark und Kärnten

Besonders häufig bebte es im Jahr 2021 in Niederösterreich, der Steiermark und Kärnten. Ein kräftiges Erdbeben im Raum Admont (Steiermark) und zwei Beben bei Neunkirchen (NÖ) waren die stärksten des Jahres und verursachten viele leichte bis mäßige Schäden wie Mauerrisse an Gebäuden.

Vier Erdbeben in Österreich mit der Magnitude 4,0 im Jahr 2021

Vier Beben mit einer Magnitude von 4,0 oder größer war ein absolutes Ausnahmeereignis und seit 1970 nie zuvor registriert. Drei Beben pro Jahr mit einer solchen Magnitude kommen laut ZAMG hingegen immer wieder vor, zuletzt im Jahr 2013, und davor in den Jahren 1972, 1973, 1984, 1989, 1996. Statistisch gesehen tritt in Österreich etwa ein Mal pro Jahr eine Magnitude 4,0 oder größer auf.

Rekordzahl bedeutet keinen Trend zu mehr Erdbeben

Die Rekordzahl bedeutet aber keinen Trend zu mehr Erdbeben in Österreich. "Die tektonische Aktivität unterliegt natürlichen Schwankungen. Perioden mit höherem Erdbebenaufkommen wechseln sich mit ruhigeren Zeiträumen ab", erläuterte Helmut Hausmann, Seismologe an der ZAMG. "Im vergangenen Jahr ereigneten sich einige stärkere Erdbeben, die durch die veränderten Spannungsverhältnisse im Untergrund zahlreiche Nachbeben verursachten. Etwa ein Drittel der in Österreich spürbaren Erdbeben waren Nachbeben von starken Ereignissen wie zum Beispiel bei Neunkirchen und Gloggnitz, im Raum Admont sowie aus Kroatien."

Mit 35 Erbeben liegt Niederösterreich auf Platz eins

Im Jahr 2021 nahm Niederösterreich mit 35 gefühlten Beben den ersten Platz unter den Bundesländern ein. Ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt lag die seismische Aktivität in der Steiermark mit 23 und in Kärnten mit 15 fühlbaren Erdbeben. Auch in Tirol ereigneten sich 15 spürbare Beben, in Oberösterreich drei, in Vorarlberg zwei und in Salzburg und im Burgenland je eines.

Fünf Erdbeben aus dem Ausland in Österreich wahrgenommen

Aus dem Ausland wurden im Jahr 2021 elf Beben in Österreich wahrgenommen. Davon waren fünf aus Kroatien, jeweils zwei aus Ungarn und Italien und je eines aus Deutschland und Slowenien.

Aufgrund mehrerer kräftiger Ereignisse und der insgesamt hohen Zahl an fühlbaren Erdbeben erreichte auch die Anzahl der Erdbebenmeldungen aus der Bevölkerung einen neuen Rekordwert. Über das Online-Wahrnehmungsformular der ZAMG auf der Website und über die App "QuakeWatch Austria" langten 2021 mehr als 34.000 Wahrnehmungsberichte beim Erdbebendienst der ZAMG ein. Etwa 23.000 Meldungen konnten zwei stark verspürten Beben bei Neunkirchen zugeordnet werden.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • 2021 war das Jahr der Erdbeben in Österreich
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen