AA

Steiermark-Wahl 2015: Die Spitzenkandidaten im Porträt

Das sind die SPitzenkandidaten der Landtagswahl in der Steiermark am 31. Mai 2015.
Das sind die SPitzenkandidaten der Landtagswahl in der Steiermark am 31. Mai 2015. ©APA
Das sind die Spitzenkandiaten der Parteien bei der Landtagswahl in der Steiermark 2015. Insgesamt treten 7 Parteien in allen Bezirken an.

GEMEINDERATSWAHLEN 2015 IN DER STEIERMARK / VOVES
GEMEINDERATSWAHLEN 2015 IN DER STEIERMARK / VOVES
FRANZ VOVES
: Der Landeshauptmann, der es mit seiner SPÖ 2005 als Quereinsteiger schaffte, die bis dahin erzschwarze “Grüne Mark” zu drehen, schlägt 2015 seinen bereits dritten Landtagswahlkampf. Die Landtagswahl wird zu einer Abstimmung über sein gemeinsam mit ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer seit 2010 durchgezogenes politisches Reformwerk – überregional am ehesten durch die Gemeindefusionen bekannt. Die Ausgangsposition für den früheren Versicherungschef und Eishockeynationalspieler Voves (geb. 1953) ist – obschon er im letzten Jahr der Legislaturperiode ein Budget ohne Neuverschuldung mitverantwort hat – schwierig. Reformen wurden in der heimischen Politik bei Wahlen bisher nicht belohnt. Der früher leicht reizbare Voves denkt in langfristigen Perspektiven und steht schon fast sprichwörtlich im Ruf, mit der Bundespartei und dem Wiener Politik-Parkett nicht eins sein zu wollen – was in der Steiermark aber noch nie schadete
ABD0033-20150305
ABD0033-20150305
HERMANN SCHÜTZENHÖFER
: Der steirische ÖVP-Obmann (geb. 1952) und LHStv. hat in den vergangenen Jahren gleich mehrere Kunststücke geschafft, die Beobachter kaum für möglich hielten. Er brachte sowohl die Partei nach der schockartigen Niederlage 2005 wieder auf Kurs und leitete zusammen mit Voves unmittelbar nach der für beide verlustreichen Landtagswahlwahl 2010 die Wende hin zur “Reformpartnerschaft” ein. Dem aus dem ÖAAB kommenden Schützenhöfer liegt die Konsens-Rolle ohnehin mehr. Obwohl die Furcht vor einer stetig wachsenden FPÖ die Arbeit mit der SPÖ begünstigte, blieb Schützenhöfer bei aller professionellen Kooperation mit Voves doch immer etwas auf Distanz. Der gläubige ÖVP-Chef zeigte in seiner bisherigen politischen Arbeit auch liberales Denken, etwa in Fragen gleichgeschlechtlicher Partner. Ihm muss ein weiteres Kunststück gelingen: Obwohl die Fortsetzung der Arbeit mit der SPÖ bereits deklarierte Sache ist, seine ÖVP so gut herausgeputzt in die Auslagen des Wahlkampfes zu stellen, dass man die Partei für den wählbareren Part der “Reformpartner” hält.
GEMEINDERATSWAHLEN 2015 IN DER STEIERMARK / KUNASEK
GEMEINDERATSWAHLEN 2015 IN DER STEIERMARK / KUNASEK
MARIO KUNASEK:
Die steirische
FPÖ hat ihren Spitzenkandidaten
wie auch die Grünen schon seit 2014 festgelegt: Es ist der gelernte Kfz-Techniker und Bundesheer-Unteroffizier Mario Kunasek, Wehrsprecher seiner Partei im Parlament. Da nach Abschaffung des Proporzes in der Steiermark eine blaue Regierungsbeteiligung keineswegs sicher ist, geht es für Kunasek (geb. 1976) bei der Landtagswahl am 31. Mai vor allem darum, “rotschwarze Mehrheiten aufzubrechen”. Das Wahlziel ist bereits festgelegt: das Ergebnis von 1995 mit rund 17,2 Prozent zu erreichen. Kunasek, im persönlichen Umgang verbindlich und freundlich, setzt auf das FPÖ-Standardrepertoire Sicherheit, Arbeit und Soziales. Trotz des kurzen Wahlkampfes dürfte es im Themenbereich Asyl – wie schon in immer wiederkehrenden dringlichen Anfragen im Landtag zum Thema – harte Bandagen geben.
ABD0013-20140614
ABD0013-20140614
LAMBERT SCHÖNLEITNER:
Im steirischen Landtag ist Lambert Schönleitner (geb. 1970) die Grüne Speerspitze in der Auseinandersetzung mit den SPÖ- und ÖVP-Regierern, aber auch mit der FPÖ. Der gelernte Landschaftsgärtner aus Hall bei Admont hat sich auf klassisch “Grüne Art” etabliert – im Kampf gegen Transitverkehr im Ennstal und mit einer erfolgreiche Initiative gegen ein Gipsabbauprojekt am Dörflstein in seiner Heimat. Der Obersteirer und Umweltfachmann – eher im bürgerlichen denn im linken Grünen Lager zuhause – kritisiert nicht alle Reformen von SPÖ/ÖVP wie die Gemeindefusionen, aber “die Art, wie sie durchgezogen werden”. Der Fachmann für Umweltthemen sitzt seit 2008 im Landtag und ist seit 2014 Nachfolger von Werner Kogler als Landessprecher und Spitzenkandidat für den Landtagswahlkampf. Ihm obliegt die seit Jahren vergeblich angepeilte Aufgabe, den Grünen in der selbigen Mark einen kräftigen Wachstumsschub zu verpassen.
DISKUSSION DER STEIRISCHEN LANDTAGSSPITZENKANDIDATEN
DISKUSSION DER STEIRISCHEN LANDTAGSSPITZENKANDIDATEN
CLAUDIA KLIMT-WEITHALER
: Die 44 Jahre alte gebürtige Obersteirerin Claudia Klimt-Weithaler hat sich – als Nachfolgerin der steirischen KPÖ-Legende Ernest Kaltenegger – im Landtag etabliert und genießt aufgrund von Engagement und Sachkenntnis auch bei Menschen, die nicht gerade mit dem Kommunismus sympathisieren, einen guten Ruf. Die ausgebildete Kindergartenpädagogin, erst seit 2000 bei der KPÖ, gilt als Spezialistin in Sozialfragen. Sie ist offiziell Spitzenkandidatin der steirischen KPÖ – auch bei der Wahl am 31. Mai 2015 – die zuletzt auch bei den Gemeinderatswahlen zulegen konnte. Ihr und Landtagskollege Werner Murgg könnte aufgrund der erwarteten Verluste von SPÖ und ÖVP der Verbleib in der Landstube gelingen.

INTERVIEW NEOS STEIERMARK: STROLZ / TRUMMERUWE TRUMMER: Erst im März hat er die NEOS-Parteizentrale in Graz eröffnet, jetzt will Trummer – nach einigen Erfolgen, aber auch einigen Misserfolgen bei den Gemeinderatswahlen – die pinke Farbe in den Landtag bringen. Vor allem Nichtwähler will der (seit 2014) Landessprecher vor allem mit den Themen Bildung und innovatives Unternehmertum ansprechen. Letzteres praktizierte er beruflich, beim Aufbau des Getränke Start ups-Poma. Derzeit ist der am 31. März 1975 geborene Trummer Geschäftsführer eines Miet- und Leasingunternehmens in seiner Heimatstadt Feldbach.

ARCHIVBILD: TEAM STRONACH: JOSEF KALTENEGGERJOSEF KALTENEGGER: Kaltenegger ist schon der zweite Spitzenkandidat des Team Stronach; der vorher präsentierte Michael Auer wurde von der Parteiführung nach einigen kritischen Anmerkungen überfallsartig abgesetzt. Mit dem 52-jährigen Kaltenegger holte man sich einen früheren Bauernbündler aus Fohnsdorf. Bis 2014 war er noch Chefredakteur der Bauernbund-Zeitung “Neues Land” und Geschäftsführer des Ökosozialen Forums von Ex-Vizekanzler Josef Riegler (ÖVP). Geboren am 11. Februar 1963 studierte er an der Wirtschafts-Fachhochschule Graz Marketing und Kommunikationswissenschaft, derzeit verdingt er sich als geschäftsführender Projektleiter der Agro Service Austria mit Sitz in Wien.

Die PIRATEN führt der Landesbedienstete und IT-Spezialist Peter Pöschl (53) in die Wahl. Sie treten nur im Wahlkreis Graz an.

Alle Informationen zur Landtagswahl in der Steiermark 2015.

  • VIENNA.AT
  • Landtagswahl Steiermark
  • Steiermark-Wahl 2015: Die Spitzenkandidaten im Porträt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen