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ÖVP konnte bei Salzburg-Wahl in 117 der 119 Gemeinden zulegen

Haslauer konnte einen großen Erfolg bei der Salzburg-Wahl erzielen.
Haslauer konnte einen großen Erfolg bei der Salzburg-Wahl erzielen. ©APA/EXPA/JFK
Die ÖVP konnte bei der Landtagswahl in Salzburg ein fulminantes Ergebnis einfahren. Der Partei gelang es, in 117 der 119 Gemeinden zuzulegen. Die Volkspartei unter Wilfried Haslauer ist nun stärkste Kraft im Bundesland.
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 Das erste Mal seit 1994 wurde die Volkspartei bei Landtagswahlen wieder Erste in der Landeshauptstadt. In 26 Kommunen kam die Volkspartei auf 50 Prozent oder mehr. 2013 waren es nur sechs gewesen. Den höchsten Sieg fuhr die ÖVP mit 60,1 Prozent in Hüttschlag ein. Das größte Plus gab es in Fusch an der Glocknerstraße mit plus 24,7 Prozentpunkten – während sich der größte Verlust auf nur 0,2 Prozentpunkte in der schwarzen Hochburg Göming belief. In Bad Gastein, wo das Land Ende 2017 drei vom Verfall bedrohte leer stehende Hotels kaufte, konnte die ÖVP den Stimmenanteil auf 42,8 Prozent nahezu verdoppeln.

SPÖ musste in Salzburg starke Verluste einfahren

Die SPÖ – die bis 2013 landesweit Erste und Landeshauptfrau-Partei war – verlor am 22. April noch einmal fast überall kräftig: In allen bis auf drei Gemeinden bekam sie noch weniger Stimmen als 2013. Eine rote Mehrheit gab es nur noch in Bürmoos, Schwarzach im Pongau, Bischofshofen und Mühlbach. 2013 waren die Sozialdemokraten trotz Rekordverlusten noch in 17 der 119 Gemeinden Erste. Über 50 Prozent kam die SPÖ heuer in keiner einzigen Kommune mehr, das beste Ergebnis wurde im Bahnknotenpunkt Schwarzach (47,2 Prozent) erzielt. Den höchsten Verlust bescherte den Roten die kleine Lungauer Gemeinde Muhr (minus 16,5 Prozentpunkte). Deutlich mehr schmerzen dürften aber die Einbußen in der Industriegemeinde Lend (minus 14,1 Prozentpunkte).

Grüne als große Wahlverlierer in Salzburg

Großer Wahlverlierer waren aber die 2013 hoch erfolgreichen Grünen: Sie verloren gestern als einzige Partei in allen 119 Gemeinden, am stärksten in Koppl (minus 19,6 Prozentpunkte). Dort hatten sie vor fünf Jahren noch ihr bestes Ergebnis (28,7 Prozent) eingefahren. Die Gemeinde nahe der Landeshauptstadt wäre massiv vom Bau der geplanten 380-kV-Leitung betroffen. Die grüne Landesprecherin Astrid Rössler hatte sich vor der Wahl 2013 vehement gegen das Projekt ausgesprochen, es aber später als Landeshauptmann-Stellvertreterin genehmigen müssen. Ihr bestes Ergebnis erzielte die Ökopartei in der Landeshauptstadt (15,8 Prozent). Aber: Dort war man 2013 als stärkste Kraft hervorgegangen (26,3 Prozent). Nun fiel man hinter ÖVP, SPÖ und FPÖ auf Platz vier zurück.

FPÖ gewann in Svazeks Heimatgemeinde

Die FPÖ verlor in insgesamt 25 Gemeinden. Am stärksten fiel das Minus dort aus, wo der 2015 aus der Partei ausgeschlossene Ex-Landesparteichef Karl Schnell mit seiner neuen “Freien Partei Salzburg” (FPS) reüssieren konnte. Die stärksten Zuwächse konnten die Freiheitlichen in Großgmain, der Heimatgemeinde von Spitzenkandidatin Marlene Svazek, verzeichnen (plus 10,3 Prozentpunkte). Dort gelang es der FPÖ auch, mit 31,3 Prozent und einer einzigen Stimme oder 0,1 Prozentpunkten Vorsprung noch vor der ÖVP Erster zu werden. Das beste FPÖ-Ergebnis gab es in Thomatal – die Lungauer Hochburg der Blauen ging aber dennoch an die Schwarzen verloren. Am schlechtesten schnitten die Freiheitlichen mit 10,0 Prozent in Saalbach-Hinterglemm ab, dem Wohn- und Arbeitsort von Schnell.

Dessen FPS fuhr ihre besten Ergebnisse durchwegs in Pinzgauer Gemeinden ein – allen voran im Salzburger Glemmtal, wo Schnell in Saalbach-Hinterglemm (28,6 Prozent) und Viehhofen (22,4 Prozent) erzielte.

NEOS auf bestem Weg in Salzburg

Die NEOS konnten am Sonntag in 40 Gemeinden mehr als sieben Prozent der Stimmen erzielen. Auf ihren besten Wert kamen sie in Untertauern mit 11,8 Prozent. Die Pinken punkteten vor allem in Gemeinden, die bisher als grüne Hochburgen galten, etwa in Anif, Seekirchen am Wallersee oder in der Landeshauptstadt, wo die NEOS bereits seit 2014 einen Stadtratssitz stellen.

Der frühere Verkehrs- und Wohnbaulandesrat Hans Mayr konnte mit seiner neuen Liste, der Salzburger Bürgergemeinschaft (SBG), in seiner Heimatgemeinde Goldegg 23,0 Prozent der Stimmen erzielen – den Einzug in den Landtag verfehlte der Ex-Team-Stronach-Mann aber klar. Immerhin konnte Mayr das direkte Duell mit NEOS-Spitzenkandidat Sepp Schellhorn klar für sich entscheiden. Der wohnt ebenfalls in Goldegg und kam dort am Sonntag auf 7,7 Prozent.

Die KPÖ, die nur in der Stadt Salzburg und im Flachgau angetreten ist, erreichte in der Landeshauptstadt mit 1,2 Prozent ihr bestes Ergebnis, die CPÖ – die nur im Flachgau auf dem Stimmzettel stand – mit ebenfalls 1,2 Prozent in Dorfbeuern.

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APA/Red.

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