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"Der ist ein Büffel!" Rapids Siegeswille im Joelinton-Tor manifestiert

Joelinton zieht nach seinem Energieanfall in der 59. Minute ab und schießt Rapid in Führung.
Joelinton zieht nach seinem Energieanfall in der 59. Minute ab und schießt Rapid in Führung. ©APA/Herbert Pfarrhofer
Nach "wichtigen Worten" in der Pause dreht Rapid das Europa-League-Auftaktmatch gegen Genk in einen Sieg. Joelintons Energieanfall vor seinem Tor zum 2:1 als Symbol für den grün-weißen Kampfgeist.
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Die Gruppenauslosung der EL

Mit einer Saisonpremiere hat sich Rapid zum Start in die Europa League auch heuer eine gute Ausgangsposition für die weiteren Aufgaben auf internationalem Parkett geschaffen. Erstmals in dieser Spielzeit und unter dem neuen Trainer Mike Büskens drehten die Wiener am Donnerstagabend gegen den KRC Genk einen Rückstand in einen Sieg und halten so nach dem ersten Spieltag der Gruppenphase bei drei Punkten.

“Für uns war es wichtig, dieses Spiel zu gewinnen, wenn wir ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden wollen”, wusste Stefan Schwab um die Bedeutung der drei Punkte zum Auftakt des Hauptbewerbs zu Hause gegen den vermeintlich schwächsten Gegner in der Gruppe F.

Nun können die Grün-Weißen mit Selbstvertrauen in zwei Wochen nach Bilbao reisen und haben sich für das Gastspiel beim Gruppenfavoriten aus Spanien auch Druck von den Schultern genommen. Dieser ist hingegen für die Basken gewachsen, ging doch deren EL-Start mit einem 0:3 in Italien bei Sassuolo gehörig in die Hose.

Rapid-Reaktion nach der Pause: “Da sind ein paar Worte gefallen”

Dass Rapid nach Runde eins mit den Italienern auf einem Aufstiegsplatz liegt, ist einer Moraldemonstration nach der Pause zu verdanken. In der ersten Hälfte war bei Büskens’ Truppe nur wenig zusammengelaufen, der 0:1-Rückstand durch den Präzisionsschuss von Genk-Star Leon Bailey nicht unverdient. “Wir haben das sportliche Schicksal selbst in die Hand genommen”, erklärte Büskens das Aufbäumen seiner Schützlinge nach Wiederbeginn. Den Schock des Gegentors ließen die Rapidler in der Kabine, stattdessen zeigten sie plötzlich enorme Präsenz auf dem Platz. Knapp sechs Minuten brauchten sie, um den Ausgleich zu erzielen, zehn weitere, um sich einen Zwei-Tore-Vorsprung herauszuschießen.

“Wir haben uns, noch bevor der Trainer in die Kabine gekommen ist, ein paar wichtige Worte gesagt”, verriet Innenverteidiger Christopher Dibon nach Spielende in der Mixed Zone des Allianz-Stadions auf VIENNA.at-Nachfrage zur Halbzeitansprache. “Vor der Pause waren wir nicht aggressiv genug und haben uns das Leben durch dumme Abspielfehler oder leichtsinnige Aktionen im Spielaufbau, die dem Gegner viele Kontersituationen ermöglicht haben, selbst schwer gemacht. Dann sind eben ein paar Worte in der Kabine gefallen, das gehört auch dazu – und die Reaktion war großartig.”

Dibon: “Da kann ich nur den Hut ziehen”

Auf Schwabs Treffer zum 1:1 in der 51. Minute – erzielt aus ähnlicher Position wie jener von Bailey vor der Pause – folgte das Highlight einer stets unterhaltsamen Partie: Joelinton erkämpfte sich in einem hartnäckig geführten Zweikampf mit Omar Colley im Mittelfeld den Ball, ließ auf dem Weg in den Strafraum Onyinye Ndidi abprallen und schloss seine Energieleistung mit einem Schuss ins lange Eck ab. Ein Tor, sympathisch für das Aufbäumen der Rapidler, auf den mit 21.800 Zuschauern gefüllten Rängen war nun die Hölle los.

“Krank! Der ist ein Büffel, da kann ich nur den Hut ziehen! Ich hab’ das Tor jetzt noch einmal auf der Video Wall gesehen – wie er den Verteidiger übers ganze Feld schlägt und dann eiskalt abschließt, das freut mich richtig für ihn, weil er jedes Spiel enorm viel für das Team arbeitet”, staunte Dibon, der die Aktion von der Defensive aus beobachtet hatte, über seinen 20-jährigen Kollegen im Angriff.

Weil wenige Sekunden später der schwache Genk-Goalie Marco Bizot bei einem Colley-Rückpass auch noch Pech hatte, als der Ball direkt vor seinem Fuß aufsprang, er ein Luftloch schlug und die Kugel über die Linie rollte, blieb das späte Elfmetertor zu Baileys Doppelpack ohne gravierende Folgen. Kurz davor war noch der georgische Neuzugang Giorgi Kvilitaia zu seinem Rapid-Debüt gekommen.

Nach der Freude über den erfolgreichen Start in die Europa League gilt es für die Wiener nun, den Schalter in der Bundesliga umzulegen. Am Sonntag (19:00 Uhr, live auf Sky und im VIENNA.at-Liveticker) muss im Heimspiel gegen Mattersburg der erste Sieg nach zuletzt drei Unentschieden her.

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