AA

Zweifacher Kindesmissbrauch: Tagesvater zu neun Jahren Haft verurteilt

Der 46-Jährige Wiener wurde zu neune Jahren Haft (nicht rechtskräftig) verurteilt.
Der 46-Jährige Wiener wurde zu neune Jahren Haft (nicht rechtskräftig) verurteilt. ©bilderbox.com (Sujet)
Im Fall eines Kindesmissbrauchs ist nun am Montag ein 46-Jähriger Wiener zu neune Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, der Angeklagte erbat Bedenkzeit.
Kindesmissbrauch: Erster Prozesstag

Bereits am 30. April musste sich der 46-Jährige vor Gericht wegen Kindesmissbrauchs in zwei Fällen verantworten. Am Montag wurde er nun zu neun Jahren Haft am Straflandesgericht verurteilt. Zudem wurde gegen den Kindergruppenbetreuer und Tagesvater ein Tätigkeitsverbot verhängt.

Das Urteil von Richterin Eva Brandstetter ist nicht rechtskräftig. Der Angeklagte erbat sich drei Tage Bedenkzeit, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.

Prozess wegen zweifachen Kindesmissbrauchs

Der Mann soll vom Spätsommer 2012 bis März 2013 den zehnjährigen Sohn seiner damaligen Freundin und im August 2013 den sechsjährigen Sohn eines Bekannten missbraucht zu haben. Der 46-Jährige beteuerte stets seine Unschuld.

Die Aussagen der Kinder widersprachen den Aussagen des Beschuldigten jedoch. Zum Abspielen des Videos der kontradiktorischen Einvernahme der Opfer wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.

Laut Anklage soll der 46-Jährige den Sohn in mindestens 15 Fällen attackiert und ihn zum Oralverkehr sowie zu gegenseitigen Masturbationshandlungen gezwungen haben.

Auch Sohn eines Bekannten missbraucht

Den anderen Buben habe er am 11. August 2013 über gemeinsame Bekannte in einem Garten im Marchfeld kennengelernt, gab er an. Laut Staatsanwaltschaft hat der Bub noch am gleichen Abend bei ihm übernachtet und ist bis 15. August geblieben.

Der Beschuldigte soll das Kind in diesem Zeitraum täglich missbraucht haben, dabei soll es auch zum Analverkehr gekommen sein. Der Sechsjährige habe dadurch schwere psychische Schäden erlitten.

Bub hat schwere psychische Schäden

Kinder- und Jugendpsychiaterin Gabriele Wörgötter sagte über das Opfer, es sei ein emotional sehr vereinsamtes Kind gewesen, das für einen potenziellen Täter leicht verfügbar gewesen sei. “Distanzlos” sei der Sechsjährige gewesen, ein nicht alterstypisches Verhalten, das sie seiner Einsamkeit, seinem Ringen um Aufmerksamkeit, und zwar bei Erwachsenen zuschreibe. Wörgötter klassifizierte die schweren psychischen Schäden, die der Bub erlitten hat, als schwere Körperverletzung.

Zurück zur Startseite von VIENNA.at

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 8. Bezirk
  • Zweifacher Kindesmissbrauch: Tagesvater zu neun Jahren Haft verurteilt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen