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Zum Gedenken: Josef Böhler

Lustenau. Vor Kurzem wurde Herr Josef Böhler, Hasenfeldstraße 57, durch Herzversagen aus seinem gewohnten Alltag gerissen.

Er erfreute sich ein Leben lang guter Gesundheit und erhielt sich durch sportliche Betätigung bis ins Alter geistige und körperliche Regsamkeit. Nach dem Tod seiner Frau (2002) erlernte er das Kochen und erledigte Haus- und Gartenarbeit bis zum Tod ohne fremde Hilfe. Auf dem Hasenfelder Friedhof wurde er im Verwandten- und Freundes­kreis verabschiedet. Elmar Kalb von „Abschied in Würde“ gestaltete die Trauerfeier persönlich und würdig und ließ in seinem Nachruf Wesen und Tun des Verstorbenen lebendig werden. Für die Alters­kollegen vom Jahrgang 1924 fand Obmann Walter Vogel anerkennende und würdigende Worte und dankte ihm fürs Mittun beim Jahrgang. Josef Böhler wurde 1924 als zweiter der drei Söhne der Eheleute Anton und Rosa Böhler in Lustenau geboren. Schon mit sieben Jahren verlor er seinen Vater. Deshalb musste er nach der Volksschule gleich mit seinem Verdienst in der Stickerei zum Unterhalt der Familie beitragen. Von frühester Jugend begeisterte er sich für das Fliegen und half beim Bau von Segelflugzeugen mit. Durch Kurse entsprechend vorbereitet, legte er schon früh die Segelfliegerprüfung ab. Wenig später folgte die Fallschirmwarteprüfung. Durch Schulungen in Esslingen und München wurde er Werkstattleiter zur Wartung von Segelflugzeugen. 1942 wurde er zur Luftwaffe nach Krems einberufen, wo er bis 1945 als Werkstattleiter seinen Mann stellte. Nach dem Krieg arbeitete er in den Saisonen als Kellner in Lugano und Locarno und verdiente in der Zwischenzeit seinen Lebensunter­halt in der Textilindustrie. 1956 reichte er Irma Schöpf die Hand zum Lebensbund. Aus ihrer glücklichen Ehe gingen zwei Kinder und in weiterer Folge vier Enkel hervor. Von 1961 an war er 18 Jahre bei der Firma Ott als Betriebsleiter tätig. Neben seiner Berufs­arbeit verbesserte er sein Wohnhaus und baute in Schetteregg ein Wochenendhaus, in dem er sich gern mit seiner Familie aufhielt. Gemeinsam mit seinem Cousin Sigurt Grabher errichtete er die Rosenkranzkapelle im Ochsenvorach und half bis ins Alter bei ihrer Erhaltung. Daneben betätigte er sich als Fallschirmspringer bei der Hundestaffel der Bergrettung. Noch im heurigen Winter fuhr er in Schetteregg Ski. Seit dem Tode der Frau besuchte er ihr Grab regelmäßig und schmückte es mit Blumen aus dem eigenen Garten. Als arbeitsamen Mann und Helfer schätzten ihn Freunde und Bekannte. Beim Lesen erholte er sich vom Alltag.

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