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Zugsunglück in Wien-Meidling: Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren

Kollision zweier Züge im Bahnhof Wien-Meidling.
Kollision zweier Züge im Bahnhof Wien-Meidling. ©APA/MA 86 Lichtbildstelle
Nach dem Zugsunglück am Bahnhof Meidling am Karsamstag haben die ÖBB die Aufräumarbeiten in der Nacht auf Ostersonntag und am Vormittag auf Hochtouren fortgesetzt.
Ursache noch unbekannt
Bilder der Zugkollision
Rückblick: Zugkollisionen in Wien
Mehrere Personen verletzt

Laut ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger waren zwei Bergekräne im Einsatz, um die umgekippten Zugteile des Railjet wieder aufzurichten. Unterdessen liefen auch die Ermittlungen zur Unglücksursache weiter.Wien. “Es geht uns darum, die Unfallstelle so schnell wie möglich zu räumen”, sagte Hahslinger.

Die Aufräumarbeiten liegen mittlerweile ausnahmslos in den Händen der ÖBB. Die Einsatzkräfte der Wiener Berufsfeuerwehr, der Rettung und der Polizei wurden bereits abgezogen. Hahslinger sagte, dass zunächst die beschädigten Garnituren so schnell wie möglich abtransportiert werden müssen. Die Bundesbahnen haben auch bereits Schienen und Weichen vorbereitet, um beschädigte Gleisteile beim Bahnsteig 5 des Meidlinger Bahnhofs so schnell wie möglich austauschen zu können.

Railjet und Regionalzug zusammengestoßen

Auch eine Oberleitung war beschädigt worden, als am Karsamstag gegen 16.30 Uhr ein Railjet, der nach Villach unterwegs war, mit einem Regionalzug zusammenstieß. Das Unglück verlief verhältnismäßig glimpflich, weil beide Garnituren im Bahnhof noch ziemlich langsam unterwegs waren. Aus dem Railjet wurden 47 Personen geborgen, darunter neun eher Leichtverletzte, um die sich die Wiener Berufsrettung kümmerte. Die schwerste Blessur war ein Handbruch.

Im Regional-Expresszug (REX) befanden sich keine Passagiere. Die Garnitur befand sich auf einer Verschubfahrt, weshalb andere Regeln gelten als im Linieneinsatz. Der Zug sollte für die Strecke über Floridsdorf nach Retz und Znojmo (Znaim) bereitgestellt werden.

Die Lokführer blieben unverletzt. Sie wurden bereits zum Unfallhergang befragt, ebenso die Fahrdienstleiter. Zur Ursache gab es am Sonntagvormittag noch keine Angaben. Die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) hat laut einer Aussendung des Verkehrsministeriums die Ermittlungen übernommen.

Zugunglück: Suche nach Ursache

Zwei Mitarbeiter der SUB dokumentierten den Unfallort mit Fotos und sicherten Beweismittel. Sie sicherten auch die Datenschreiber der beteiligten Garnituren sowie der Sicherungsanlage im Bahnhof. Diese zeichnen ähnlich wie eine Black Box in Flugzeugen alle Details zur Fahrstrecke und Geschwindigkeit auf. Auch alle Handlungen von Lokführer und Fahrdienstleiter werden registriert.

Weiters wurden laut Verkehrsministerium die Sprachspeicher gesichert, welche die Kommunikation von Lokführer und Fahrdienstleiter aufnehmen. Bereits in der Nacht auf Sonntag seien die Aufzeichnungen der Kameras an den Bahnsteigen gesichtet worden. Mit Ergebnissen sei in den nächsten Tagen zu rechnen.

Menschliches Versagen?

Insidern zufolge dürfte der Railjet wie geplant unterwegs gewesen sein. In der Tageszeitung “Kurier” war unter Berufung auf einen ÖBB-Insider davon die Rede, dass der Lokführer des vom Matzleinsdorfer Platz kommenden Regionalzugs ein Signal übersehen haben könnte. Hahslinger äußerte sich dazu nicht. Am Samstag hatte er gesagt, dass ein technisches Gebrechen oder menschliches Versagen infrage kommen.

Nachdem die Südbahnstrecke am Samstag unterbrochen war, wurde der Zugverkehr bis Sonntagvormittag weitgehend wieder hergestellt. Hahslinger zufolge waren die Auswirkungen auf den Fernverkehr mittlerweile gering. “Die Verspätungen liegen, wenn es sie überhaupt noch gibt, in der Regel unter zehn Minuten.” Einschränkungen gab es zum Teil noch im Nahverkehr.

(APA)

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