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Zeitumstellung erhöht Risiko für Kfz-Unfälle

Laut einer Analyse der Wiener Städtischen, steigen die Kfz-Unfälle nach der Zeitumstellung.
Laut einer Analyse der Wiener Städtischen, steigen die Kfz-Unfälle nach der Zeitumstellung. ©APA/Georg Hochmuth / pixabay.com (Themenbild)
Am Sonntag ist es wieder soweit und die Zeit wird auf Sommerzeit umgestellt. Eine Analyse hat ergeben, dass die Zeitumstellung nicht nur eine Belastung für den menschlichen Körper ist, sondern auch das Risiko für Kfz-Unfälle erhöhen kann.
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Eine Analyse der Wiener Städtischen hat ergeben, dass das Kfz-Unfallrisiko, nach der Zeitumstellung im Durchschnitt um mehr als 11 Prozent ansteigt. “Wie aus unserer Statistik hervorgeht, passierten in den vergangenen zehn Jahren 2.120 Kfz-Unfälle mehr in der Woche nach der Zeitumstellung. Diese Zeitverschiebung hat demnach Auswirkungen auf unseren Biorhythmus und verursacht einen Mini-Jetlag. Aufmerksamer müssen Autofahrerinnen und Autofahrer vor allem am Morgen sein, wenn es länger dunkel ist”, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.

Unfälle nach der Zeitumstellung in Salzburg am häufigsten – Wien vorsichtiger

Die meisten Unfälle ereignen sich demnach in Salzburg (Anstieg um 19,4 Prozent), gefolgt von Niederösterreich (16,2 Prozent), Oberösterreich (15,3 Prozent) und Vorarlberg (12,9 Prozent). Beim Vergleich der Landeshauptstädten, liegt Linz mit 21, 1 Prozent ganz vorne. auch in den Städten Salzburg (15,1 Prozent), St. Pölten (14 Prozent) und Bregenz (13,3 Prozent) kracht es öfter als in Gesamt-Österreich. Die Wiener allerdings sind etwas vorsichtiger.

2018: Nach der Zeitumstellung kam es zu 21.000 Kfz-Unfällen in Österreich

Im Vorjahr kam es laut der Wiener Städtischen nach der Zeitumstellung zu rund 21.000 Kfz-Unfällen. Der Versicherung kostete dies im Jahr 2018 etwa 5,6 Mio. Euro. “Als Sicherheitspartner der Österreicherinnen und Österreicher übernehmen wir das Risiko unserer Kundinnen und Kunden. Mit diesen Zahlungen im Schadens- und Leistungsfall unterstützen wir die österreichische Bevölkerung und stärken so auch die Volkswirtschaft”, sagt Wendler.

Die Analyse zu den Kfz-Unfällen basiert auf einer internen Statistik der Wiener Städtischen Versicherung. Verglichen wurden die Unfälle eine Woche vor mit einer Woche nach der Zeitumstellung, über einen Zeitraum von zehn Jahren von 2009 bis 2018.

Mini-Jetlag durch Zeitumstellung

In den ersten Tagen nach der Zeitumstellung kann es zu einem kleinen “Mini-Jetlag” kommen, der sich durch große Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Erschöpfung und Antriebslosigkeit bemerkbar macht. Der Körper verbraucht durch die Umstellung der “inneren Uhr” mehr Energie und das schlägt sich mitunter in Übermüdung, Herz-Kreislauf-Problemen sowie Schlafstörungen nieder.

“Trotz der nur geringen Zeitumstellung kann es passieren, dass man aus dem “normalen” Rhythmus gerät, morgens verschläft und dadurch in Zeitnot gerät, warnt Patricia Prunner, ARBÖ-Verkehrspsychologin. “Stresssituationen sollten im Straßenverkehr grundsätzlich vermieden werden, denn diese erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Fahrfehlern und Regelübertretungen, den Aggressionspegel und damit natürlich im Endeffekt auch die Unfallgefahr enorm”, so die Verkehrspsychologin weiter.

ARBÖ gibt Tipps für Autofahrer

Der ARBÖ rät Autofahrern für die Tage nach der Umstellung genug Zeit einzuplanen und mehr Pausen einzulegen. Durch erhöhte Aufmerksamkeit, achtsame und vorausschauende Fahrweise kann das Risiko eines Unfalls verringert werden. Wenn möglich sollte auf weite Strecken verzichten oder auch auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen werden.

Bis sich der Körper an die neue Zeiteinteilung angepasst hat, kann es ein paar Tage dauern. Danach sollte es hinsichtlich der Zeitumstellung zu keinen Konzentrationsschwächen oder Störungen des Bio-Rhythmus mehr kommen. “Genießen Sie die frische Frühlingsluft, diese kann eventuell auch in Kombination mit Gymnastik helfen, den Kreislauf wieder auf Touren zu bringen”, empfiehlt Prunner abschließend.

(Red)

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