AA

Xiaomi E-Scooter vs. E-Bike: Wer gewinnt im City-Test?

E-Bike und E-Scooter von Xiaomi im Test.
E-Bike und E-Scooter von Xiaomi im Test. ©vienna.at
Wer in der Stadt mobil sein will, greift heutzutage auf ein elektrifiziertes Fahrzeug zurück. Wir haben den neuen Mi E-Scooter 3 und das schon etwas ältere Mi Electric Folding Bike gegeneinander antreten lassen.
E-Scooter lösen vor allem das zu Fuß gehen ab

Wie der Name vermuten lässt, ist der Mi Electric Scooter 3 bereits die dritte Generation von E-Scooter aus dem Hause Xiaomi. Der gelernte Smartphone-Hersteller bietet mittlerweile alle möglichen Alltagsprodukte an und besticht bei den meisten mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis und anständige Verarbeitung. Da ist der Mi Electric Scooter 3 keine Ausnahme. 600 Watt Höchstleistung bringen einen 85 Kilo Prachtkörper ohne Probleme über die meisten Steigungen Wiens, wenn die Geschwindigkeit auch etwas gedrosselt wird. Im Flachen beschleunigen 300 Watt bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. Die 7.650 mAh große Batterie soll bis zu 30 Kilometer Reichweite schaffen - zum Pendeln in der Stadt aber unerheblich, da ohnehin kürzere Strecken gefahren werden. Wer täglich fährt, muss dennoch alle drei bis vier Tage an die Steckdose.

Wer sich partout nicht mit einem E-Scooter anfreunden kann, hat die Möglichkeit auf das Xiaomi Electric Folding Bike, auch bekannt unter dem Namen Qicycle, umzusteigen. Das Faltrad mit 16 Zoll Reifen bietet eine elektrische Tret-Unterstützung von bis zu 250 Watt, der Akku soll mit einer Ladung rund 45 Kilometer weit reichen. Höchstgeschwindigkeit ist ebenfalls 25 km/h, sofern man nicht anständig in die Pedale tritt. Die beschleunigen nämlich auch durch Muskelkraft, so wie man es von einem normalen Fahrrad kennt. Die drei Gänge sorgen dafür, dass man sich nicht zu Tode strampelt.

Test: Vierter Stock ohne Lift

Während sich das Klapprad wie der Name verrät zusammenklappen lässt, bleibt es im Alltag in seiner ausgeklappten Form. Es zahlt sich kaum aus, das 14 Kilogramm schwere Gefährt jedes Mal zusammenzuklappen, bevor man es über die Stufen trägt. Zugegebenermaßen könnte das Handling beim Tragen besser sein, etwa durch einen extra dafür vorgesehenen Griff. Man kann das Rad jedoch auch im Fahrradkeller abschließen und nur den Akku mit in die Wohnung nehmen. Zuvor muss allerdings die Sitzstange aus- und wieder eingebaut werden, das dauert etwa eine Minute.

Beim Mi Electric Scooter 3 lässt sich die Lenkstange komplett nach hinten klappen und beim Hinterrad einhängen, was den Tragekomfort deutlich erhöht. Mit den 12 Kilogramm des Scooters ist der Gewichtsunterschied zum E-Bike kaum wahrzunehmen. Leider habe ich allerdings nicht die Möglichkeit, nur den Akku zum Laden mit in die Wohnung zu nehmen.

Test: 6 Kilometer Arbeitsweg

Das Fahrgefühl ist beim Mi Electric Scooter 3 angenehm, wie man ihn auch von den Leih-E-Scootern kennt. Die Geschwindigkeit des Scooters lässt sich auf drei Stufen regeln, die 5, 20 und 25 km/h Höchstgeschwindigkeit hergeben. Jedoch wird nur auf der höchsten Stufe die Beschleunigung des Scooters voll ausgeschöpft. Problematisch sind bei solchen E-Scootern Handzeichen - dazu braucht es deutlich mehr Übung als beim Fahrrad. Ansonsten ist die Fahrt unspektakulär: für die rund drei Kilometer Arbeitsweg (eine Richtung) benötige ich je nach Verkehrslage 15-20 Minuten - geringfügig weniger als mit der U-Bahn.

Ein besseres, weil wohl gewohnteres Fahrgefühl, bietet das E-Bike. Für eine Körpergröße von 1,85m ist das "Mini-Bike" ausreichend, die Sitzhaltung erweist sich als komfortabel. Neben vier Unterstützungsstufen des Elektromotors bietet das Rad auch noch drei mechanische Gänge, wobei im Flachen der härteste Gang ausreichend ist. Abzüge gibt es allerdings für den fehlenden Spritzschutz - bei Regen oder nasser Fahrbahn lässt der Fahrspaß rapide nach. Dennoch ist man etwas schneller unterwegs als mit dem Scooter - wenn man es denn drauf ankommen lässt. Der Motor unterstützt nämlich nur bis 25 km/h.

App-Unterstützung

Beide Fahrzeuge können via Bluetooth mit einer App verbunden werden, die Fahrten aufzeichnet oder verschiedene Einstellungsmöglichkeiten ändern lässt. So lassen sich beim E-Scooter etwa Firmwareupdate über die App aufspielen, die Intensität der Scheibenbremse ändern oder eine automatische Motorsperre ändern. Vorsicht ist allerdings beim Kauf von Gebrauchtgeräten geboten: Wenn das Fahrzeug bereits mit einem anderen Profil verbunden und nicht richtig entkoppelt wurde, ist die App quasi nutzlos. Da hilft nur noch ein Anruf bei der Hotline.

Preis

Beim Mi Scooter 3 liegt die UVP bei 499 Euro, mittlerweile ist er bei manchen Händlern aber auch schon für 450 Euro zu haben.

Rund 300 Euro teurer ist das Mi Smart Electric Folding Bike. Mit 750 Euro liegt es zwar im unteren Preissegment was faltbare E-Bikes angeht, kostet aber 250 Euro weniger als bei seiner Markteinführung.

Fazit

Für kürzere, flache Wege in der Stadt, etwa beim Pendeln in die Arbeit, ist der Mi Scooter 3 wohl für viele die bessere Wahl: Insgesamt handlicher und komfortabler als das Rad ist der Scooter wohl der ideale Stadtgefährte.

Wer jedoch ein Fortbewegungsmittel für den Urlaub sucht, längere Wege zurücklegen will oder sich einfach etwas mehr bewegen will, ohne gleich ins Schwitzen zu kommen, kann getrost auf das Rad umsteigen. Dabei sollte man sich aber einen Spritzschutz zulegen.

(red)

  • VIENNA.AT
  • E-Mobility
  • Xiaomi E-Scooter vs. E-Bike: Wer gewinnt im City-Test?
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen