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Wurstfabrik in Gars am Kamp abgebrannt: Ursache ungeklärt

Beim Großbrand in der Wurstfabrik
Beim Großbrand in der Wurstfabrik ©Einsatzdoku
Dieser Fleischereibetrieb aus Gars am Kamp im Waldviertel ist nicht gerade vom Glück verfolgt: Voriges Jahr rutschte die Kocourek GmbH mit 4,6 Mio. Euro Schulden und nur 27 Dienstnehmern in die Insolvenz. Nicht ganz ein Jahr später kam es dort zum verheerenden Brand.
Ermittlungen nach Brand
Großbrand in Wurstfabrik
200 Mann im Einsatz

Nachdem der Wursthersteller Insolvenz anmeldete, erklärten sich die Gläubiger bereit, auf 70 Prozent ihrer Forderungen zu verzichten, der Betrieb wurde fortgeführt. Etwas mehr als ein Jahr später fing die Wurstfabrik Flammen, brannte fast zur Gänze ab. Aber auch diesmal konnte die Katastrophe abgewendet werden: Wolfgang Kocourek produziert jetzt fürs erste bei einer anderen Firma in Oberösterreich.

Feuer in Wurstfabrik: 3,5 Mio. Euro Schaden

Der Brand Ende Juni hat einen Schaden von 3,5 Mio. Euro angerichtet, was für den Unternehmer das Ende bedeutet hätte. Zumal er sich immer noch in der “Erfüllungsphase” für den Sanierungsplan befindet. Denn “wirtschaftlich ist die Insolvenz noch nicht bereinigt”, sagte Alexander Klikovits vom Kreditschutzverband KSV am Freitag.

Am 23. Mai 2012 war über den Betrieb ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet worden. Da die Gläubiger einer 30-prozentigen Quote zugestimmt haben, wurde das Verfahren am 12. November 2012 wieder aufgehoben, so Klikovits. Aber: Die letzte Rate ist erst am 1. August 2014 fällig. “Erst da wird man wissen, ob der Sanierungsplan erfüllt wurde. Wenn ja, sind die Schulden damit getilgt.”

Von Gars am Kamp nach OÖ

Zum Brand meinte der Kreditschützer: “Da bleibt nur zu hoffen, dass eine Versicherungsdeckung gegeben ist.” Die Erfüllungsphase, in der sich Kocourek momentan befindet, sei für Unternehmen “grundsätzlich hart”, gelte es doch, viel anzusparen, um die alten Schulden zu tilgen.

Der Retter in der neuen Not hieß diesmal Wirtschaftsbund: Steuerberater Werner Groiß half dem Fleischer, einen Betrieb zu finden, bei dem Kocourek seine “da’ Waldviertler”-Wurstwaren interimsmäßig produzieren kann: Der Niederösterreicher ist inzwischen bei der Anton Riepl KG in Oberösterreich untergekommen.  Nach einem sechswöchigen Produktionsstopp sollen die Waren ab nächster Woche wieder bei Billa und Co. erhältlich sein.

Brandursache wurde nicht geklärt

Die Ursache des Großbrands Ende Juni beim niederösterreichischen Wurstfabrikanten Kocourek steht noch nicht fest. Die Ermittlungen des Landeskriminalamts NÖ sind jedoch mittlerweile abgeschlossen. “Der Akt befindet sich seit voriger Woche bei der Staatsanwaltschaft. Die Brandursache war nicht eindeutig klärbar”, sagte Ermittler Peter Reisinger am Freitag.

“Es könnte heiße Asche gewesen sein oder die Einbringung einer fremden Zündquelle” – zu deutsch Brandstiftung.Wien. Nun ist die Staatsanwaltschaft Krems am Zug. Die Anklagebehörde konnte am Freitag über den Fall vorerst keine Auskunft geben.

(apa/red)

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