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Wolfmother live in Wien: Die Wölfe heulten in der Arena

Wolfmother spielten am Mittwoch in der Arena.
Wolfmother spielten am Mittwoch in der Arena. ©Bernhard Jank
Und sie haben es immer noch drauf: Am Mittwochabend gastierte die australische Band Wolfmother in der Wiener Open Air Arena. Kompromissloser Rock, ohne Wenn und Aber.
Wolfmother in der Arena

Der Himmel blieb zwar bewölkt, trotzdem ist der Neumond aufgegangen. Auf Wolfmother ist eben Verlass. Andrew Stockdale und seine Kompagnons zimmern Songs zwischen Blues, Stoner und 70er-Hard Rock – und bleiben dabei stets ihrer Stillinie treu. Zugegeben, Innovation geht vielleicht anders, eine gute Rock-Party geht aber genau so.

Davon konnten sich die Wiener Fans auch am Mittwochabend überzeugen, als es nach langer Abstinenz endlich ein Wiedersehen mit den Australiern gab. Aufgewärmt wurde davor mit dem famosen US-Supportact Electric Citizen – die man sich auf jeden Fall ebenso merken sollte.

Kompromissloser Rock in der Arena

Das Debüt von Wolfmother schlug vor zehn Jahren in der Rockszene ein wie ein Komet. Die nachfolgenden Werke von Sänger und Gitarrist Stockdale, ob mit Band oder solo, hatten hingegen zweitweise ihre Schwächen – kein Wunder, ist die ehemalige Besetzung eigentlich zur Gänze ausgetauscht, nur Mastermind Stockdale selbst ist den Wölfen erhalten geblieben.

Die vorübergehende Komplettauflösung der Band und die Soloversuche des 39-Jährigen scheinen passé zu sein – der Name Wolfmother wirkt eben immer noch. Das neue Album Victorious, ein würdiger Nachfolger von Cosmic Egg, ist die Rückkehr zu großem Sound, zum Band-Zusammenspiel auf der Bühne; und dass sie dorthin zurückkehren wollten, konnte man am Mittwochabend in der fast ausverkauften Arena deutlich hören.

Kompromisslos wurde losgerockt, dass es eine Freude war. Stockdale ließ Stimme und Gitarre kreischen, die Haarmähnen flogen umher und Bass und Kick wummerten, dass das Brustbein nur so mitschepperte. Die große Stärke von Wolfmother ist seit bereits einem Jahrzehnt in der Fanszene bekannt: Ihre Songs entfalten live ihre volle Wirkung und nehmen den Zuhörer sofort mit.

Wolfmother lieferten souveräne Show

Der Einstieg gestaltete sich entsprechend kräftig: Mit “Victorious” und dem Dauerbrenner “New Moon Rising” zeigte die Band gleich, wer die Alphatiere auf der Bühne sind. Parliert wurde dabei eher wenig, ein kurzes “Hallo Wien, schön wieder bei euch zu sein!” seitens Stockdale war noch eine der längeren Ansagen.

Egal, die Soli sprachen ohnedies für sich, als sie teils schon fast in headbangenden Jam-Sessions ausarteten, sodass viele aus dem Publikum (die Redakteurin eingeschlossen, Anm.) am nächsten Tag wohl einen beleidigten Nacken spüren werden. Nimmt man aber gerne in Kauf, wenn “Woman”, “Gypsy Caravan”, “The Love That You Give”, “Vagabond” oder das wuchtige “Colossal” so richtig einheizen. Es ist eigentlich kam zu glauben, wie eine Nur-3-Mann-Truppe es schafft, einen solch voluminösen Sound zu produzieren. Keine großen Showeffekte sind sonst auf der Bühne nötig, bei Wolfmother reichen schlicht und einfach die Songs, um die Füße bei dem knapp zweistündigen Gig so gut wie nie stillstehen zu lassen. Als kleines Zuckerl obendrein gab es die Arena als Open Air-Location – ein würdiger Beginn in den Konzert-Frühsommer.

Souverän wummerte das Trio durch den Abend – und die Fans heulten zufrieden im Rudel mit. Gut zu wissen, dass bodenständiger Rock ohne viel Schnickschnack nach wie vor eine Erfolgsformel sein kann. Wolfmother haben es vorgemacht.

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