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Wirtschaftserholung durch hohe Corona-Zahlen gebremst

Die österreichische Wirtschaft befindet sich noch in einer Rezession.
Die österreichische Wirtschaft befindet sich noch in einer Rezession. ©APA/dpa/Sebastian Gollnow
Die aktuell hohen Corona-Neuinfektionszahlen werden nach Einschätzung der Bank Austria in den kommenden Monaten nur schrittweise Lockerungen ermöglichen und die Wirtschaftserholung belasten.

"Die österreichische Wirtschaft befindet sich noch in einer Rezession, die mit der zweiten Infektionswelle im Spätherbst 2020 eingesetzt hat", so Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer am Montag in einer Aussendung. Die Abwärtsbewegung habe "jedoch spürbar an Tempo verloren".

Bank Austria: Hohe Coronazahlen belasten Wirtschaftserholung

Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator verbesserte sich im Februar auf -0,5 Punkte, im Jänner waren es noch -1,3 Punkte. "Die Konjunkturstimmung verbessert sich in Österreich auf breiter Ebene", sagte Bruckbauer. Der anhaltende Optimismus am Bau werde von einer steigenden Unterstützung der heimischen Industrie durch die Belebung des globalen Handels begleitet. "Von den jüngsten Lockerungsmaßnahmen haben einige Dienstleistungsbranchen profitiert und auch die Skepsis der Verbraucher geht zurück", so der Bank-Austria-Ökonom.

Der Wachstumsrückgang im ersten Quartal mit über 1 Prozent zum Vorquartal wird nach Schätzungen der Bank voraussichtlich spürbar geringer ausfallen als der Einbruch im Schlussquartal 2020. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet die Bank Austria - wie bereits im Februar bekanntgegeben - ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent und für 2022 ein Rekordplus von 5,7 Prozent. Dies wäre der stärkste Anstieg des Bruttoinlandsprodukts seit 50 Jahren. "Allerdings ist das Schließen der pandemiebedingten Lücke zum Niveau von 2019 erst für Mitte des Jahres 2022 zu erwarten, zumal der Erholung in manchen Branchen nach temporären Nachzieheffekten aufgrund der anhaltenden Verunsicherung Grenzen gesetzt sein werden", so Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl.

Auch Arbeitsmarkt noch länger von Krise gebeutelt

Die Coronakrise wird außerdem noch länger den heimischen Arbeitsmarkt belasten. Die Bank Austria erwartet nach einer Arbeitslosenquote von 9,9 Prozent im Jahr 2020 nur eine leichte Verbesserung auf 9,5 Prozent im heurigen Jahr. Erst 2022 sollte die Arbeitslosenquote laut aktueller Prognose auf durchschnittlich 8,6 Prozent sinken. "Damit wird die Lage am Arbeitsmarkt jedoch auch Ende 2022 immer noch um Einiges angespannter als vor Ausbruch der Pandemie sein", sagte Pudschedl. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag die Arbeitslosenrate bei 7,4 Prozent.

Bei der Inflationsrate erwartet die Bank Austria einen deutlichen Anstieg im Jahresverlauf, im Jänner lag sie bei 0,8 Prozent. "Die beginnende Erholung und höhere Rohstoffpreise werden die Teuerung in Österreich in den kommenden Monaten voraussichtlich auf über 2,5 Prozent ansteigen lassen", erwartet Bank-Austria-Ökonom Pudschedl. Auslöser dafür werde unter anderem eine zwischenzeitliche Verknappung des Angebots in manchen Branchen, wie zum Beispiel im Beherbergungs- und Bewirtungsbereich sein. "Der Preisdruck wird jedoch nur temporär gegeben sein. Im Jahresdurchschnitt erwarten wir für 2021 und 2022 eine Inflation um 2 Prozent", so Pudschedl.

(APA/Red)

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