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Wiener Stadthalle soll attraktiver werden

Wolfgang Fischer erklärte im Interview, wie die Wiener Stadthalle noch attraktiver werden könnte.
Wolfgang Fischer erklärte im Interview, wie die Wiener Stadthalle noch attraktiver werden könnte. ©APA/ Andreas Pessenlehner
Das neue Führungsduo der Wiener Stadthalle hat sich viel vorgenommen:  Wolfgang Fischer und Sandra Hofmann wollen die Stadthalle attraktiver machen, damit "wir wirklich alle Stars bekommen, wenn sie auf Tour sind". Sorgen bereitet hingegen der noch immer desolate Zustand des eigentlich frisch renovierten Stadthallenbades.
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Noch mehr Wiener sollen den Weg in die vor 54 Jahren eröffnete Stadthalle, die von Roland Rainer erbaut wurde, finden: “Wenn aus der einen Million Menschen, die jährlich zu uns kommen, 1,3 Millionen werden, ist es gut.” Bekannte Musiker von “Paul McCartney über Elton John bis hin zu Julio Iglesias” sollen wachsende Ticketverkäufe garantieren.

Durch den Rückgang der CD-Verkäufe seien Stars immer mehr auf Konzerte angewiesen, um ihr Geld zu verdienen, was der Stadthalle zu Gute kommt: “Aber wenn ihr Tour-Plan nicht besagt, dass sie ohnehin in Mitteleuropa spielen, ist es nicht leistbar, sie nach Wien zu holen”, erzählte Fischer. Noch heuer werden Stars wie Lady Gaga, Billy Talent und Sean Paul in der Stadthalle auftreten.

Neben Konzerten sind Firmen-Großevents ein zweites Standbein

Einträgliche Standbeine der Veranstaltungs-Location sind Firmen-Großevents und Hauptversammlungen: “Das ist nicht sehr glamourös, aber bringt uns natürlich jenen Deckungsbeitrag, mit dem wir wieder andere Dingen machen können.” Geplant ist aber auch eine Ausweitung der Eigenproduktionen mit dem “Versuch, einen Mehrwert für die Stadt und die Bevölkerung zu bieten”, sagte der 50-Jährige. Allerdings sei man damit finanziell im “vollen Risiko”. Da die Stadthalle mit öffentlichen Mitteln umgeht, sei höchste Sorgsamkeit angesagt, aber “man muss das Gespür haben und gemeinsam Dinge entwickeln, wo man sagt, es ist wert, ein Risiko einzugehen”. Die Kreativität soll stärker forciert werden, allerdings gab sich Fischer realistisch: “Wenn ich ständig Weltformate aus dem Ärmel schütteln würde, würde ich vermutlich nicht hier sitzen, sondern am Broadway.”

Umbauten der Stadthalle sind in naher Zukunft nicht geplant

Grundlegende Umbauten sind in der Stadthalle in naher Zukunft nicht geplant: “Eine Halle, die vor 54 Jahren eröffnet wurde, hat natürlich Wehwehchen, aber wenn man die wirtschaftliche Situation in Europa sieht, werde ich die Hölle tun und den Eigentümern über die Medien ausrichten, dass ich gerne Geld für einen großen Umbau hätte”, so Fischer. Denn die “große Baustelle, außer der einen, haben wir hier nicht vorgefunden”, meinte Fischer und sprach damit das langwierige Thema des Stadthallenbads an.

Eröffnungstermin des Stadthallenbads ungewiss

Das Bad, das seit 2010 umfassend renoviert wird und eigentlich im Februar wieder eröffnet werden sollte, beschäftigt die Geschäftsführung. Im Jänner erfolgte beim Rainer-Bau wegen gravierender Mängel, unter anderem waren Becken undicht, ein Baustopp. “Wir sind hoffnungsfroh, dass die Gutachter, Sachverständigen und Gerichte bald zu einem Schluss kommen, der uns ermöglicht mit voller Kraft weiterzumachen. Faktum ist, dass wir nur ein sicheres, hygienisch einwandfreies Bad übergeben werden. Das ist keine Frage von zwei Wochen oder drei Monaten auf oder ab, das ist die oberste Prämisse”, erklärte Fischer. Eine Einschätzung zum möglichen Eröffnungstermin wollte Fischer nicht geben: “Das wäre jetzt völlig unseriös.”

Das Museumsquartier als Vorbild für die Wiener Stadthalle

Potenzial für Neuerungen sieht Fischer am Platz vor der Wiener Stadthalle, der zum “kulturellen Kristallisationspunkt” des Grätzels werden soll. Als Vorbild dient beispielsweise das Wiener Museumsquartier oder das Festival “La Strada” in Graz. Denn Unterhaltung und Kultur seien “ein Lebensmittel, auch wenn man es primär nicht braucht. Und was wir machen, ist Kultur, auch wenn der eine oder andere gelegentlich die Nase rümpft.” Niemand habe das Recht zu bestimmen, wovon sich die Menschen unterhalten lassen wollen. “Es ist allerdings klar, dass es Niveau-Grenzen gibt, aber die werden bei uns sicher nicht unterschritten.” (APA)

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