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Wiener Neujahrskonzert-Dirigent Riccardo Muti: "Ich kann nicht Walzer tanzen"

Dirigent Riccardo Muti bei der Pressekonferenz vor dem Wiener Neujahrskonzert 2018.
Dirigent Riccardo Muti bei der Pressekonferenz vor dem Wiener Neujahrskonzert 2018. ©APA/HANS PUNZ
Der Neujahrskonzert-Dirigent Riccardo Muti gestand in der Pressekonferenz vor dem kulturellen Event: "Ich kann nicht Walzer tanzen". Außerdem wurde ein Ausblick gegeben: Das erwartet die Seher beim Neujahrskonzert 2018.
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“Ich habe mich mit meiner Frau vor der Hochzeit bemüht, wir haben aber aufgehört, weil ich ihre Füße ruinierte.” Und so steht der 76-Jährige zu den Strauß-Weisen – am Pult der Wiener Philharmoniker und zum fünften Mal beim Neujahrskonzert im Musikverein.

Seine persönliche Herangehensweise sei dabei klar: “Schubert und Strauß haben viel miteinander zu tun – sie repräsentieren die beiden Seiten der Wiener Seele.” Weshalb Strauß-Musik als einzige auf der Welt perfekt zum Auftakt eines neuen Jahres passe, könne er selbst nicht sagen: “Aber lasst uns einen Tag im Jahr träumen.”

Riccardo Muti über das Wiener Neujahrskonzert

Er selbst dirigiere nun seit 48 Jahren durchgängig die Wiener Philharmoniker: “Und ich hoffe, ich schaffe es bis zum halben Jahrhundert.” Seine in italienischen Medien geäußerte Absicht, das Neujahrskonzert nicht mehr zu dirigieren, relativierte Muti dabei: “Sag niemals nie.” Er bleibe beim neapolitanischen “Schauen wir mal”, habe er sich doch schon oft selbst widersprochen: “Wer kann schon die Zukunft vorhersagen?!” Er sei nun schließlich Großvater, was ihm mehr bedeute, als Vater zu sein: “Bevor ich zur Hölle fahre, möchte ich noch ein wenig Zeit mit meinen Enkeln verbringen.” Andererseits seien die Wiener Philharmoniker seine musikalische Familie. Deshalb gelte: “Glauben Sie nie, was Dirigenten sagen.”

In einer neuen Rolle als musikalischer Familienvorstand präsentierte sich Daniel Froschauer als heuer frischbestellter Orchestervorstand der Philharmoniker: “Das ist ein neuer Platz für mich.” Umso schöner sei es da für ihn, gleich mit Riccardo Muti zu arbeiten. “Wir haben eine tiefe Bewunderung für ihn”, streute der Violinist dem Maestro im Namen des Orchesters Rosen: “Ich kann das schwer in Worte fassen.”

Strauß-Familie beherrscht Neujahrskonzert 2018

Auch das Neujahrskonzert 2018 wird wieder ganz von den Mitgliedern der Strauß-Familie dominiert – vom flotten Auftakt mit dem Einzugsmarsch aus dem “Zigeunerbaron” von Johann Strauß Sohn über den “Marienwalzer” von Johann Strauß Vater bis zur Polka “Eingesendet” von Josef Strauß. Sieben Stücke werden dabei erstmals im Rahmen des Neujahrskonzerts erklingen. “Es ist wichtig, alle Aspekte eines Künstlers zu kennen und nicht die gleichen Stücke immer zu wiederholen”, freute sich Muti über die Auswahl.

Dabei sind nicht nur einige Werke Debütanten – auch ein Komponist kommt erstmals zu Ehren am 1. Jänner: Alfons Czibulka. Der Militärkapellmeister komponierte zur Verlobung von Prinzessin Stephanie mit Kronprinz Rudolf die “Stephanie-Gavotte”, die nun im Goldenen Saal erklingt.

(APA/Red)

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