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Wiener Heumarkt: Planungssprecher Chorherr legt Tätigkeit für karitativen Verein zurück

Die Causa um Chorherr wurde im Zuge des Projekts Heumarkt bekannt.
Die Causa um Chorherr wurde im Zuge des Projekts Heumarkt bekannt. ©APA/HANS PUNZ
Der Grüne Planungssprecher Christoph Chorherr hat seine Funktionen in dem Verein "s2arch" zurückgelegt. Seine Tätigkeit für den Verein hatte im Zuge der Causa Heumarkt negative Kritik auf sich gezogen.
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“Ja, er hat sich zurückgezogen, weil er Ithuba nicht schaden will”, bestätigte eine Sprecherin der Grünen am Montag gegenüber der APA einen Bericht der Tageszeitung “Heute”. “Die bisherige Diskussion hat den Verein negativ beeinträchtigt. Dem Projekt keinen Schaden zuzufügen, steht an erster Stelle, daher hat Christoph Chorherr alle mit dem Verein in Zusammenhang stehenden Funktionen abgegeben”, sagte die Sprecherin. Neuer Obmann ist laut der Vereinshomepage Jörg Hofmann.

Kritik um Spenden im Zuge des Heumarkt-Projekts

Die Causa war im Zuge der Debatte um das umstrittene Bauprojekt am Heumarkt publik geworden. Gegner des Projekts warfen Chorherr vor, dass durch Spenden von Immobilienunternehmen an seinen Verein möglicherweise Einfluss auf seine politische Tätigkeit als Planungssprecher genommen worden sei. Chorherr wies dies stets zurück. Die Opposition übte scharfe Kritik an der “Unvereinbarkeit” der beiden Tätigkeiten Chorherrs.

Der österreichische Verein “s2arch – social and sustainable architecture” wurde 2004 von Chorherr gegründet und ist Teil der Initiative Ithuba, die zwei Schulen und ein Berufsbildungszentrum in Südafrika betreibt.

Chorherr-Rückzug: Opposition fordert weitere Schritte

Dass sich der Wiener Grün-Politiker Christoph Chorherr aus dem Vorstand jenes karitativen Vereins zurückgezogen hat, der von diversen Unternehmern Spenden erhalten hat, freut die Opposition. Ausreichend ist der Schritt aber keineswegs, wie die ÖVP und die NEOS am Montag befanden.

Der Rückzug aus dem Verein “s2arch” sei ein wichtiger Schritt, dem jedoch weitere dringend folgen müssen, meinte die stellvertretende Klubobfrau der ÖVP in Wien, Elisabeth Olischar: “Das ist ein klarer Fall von Unvereinbarkeit, hier muss Chorherr endlich für volle Transparenz sorgen.” Dass der Verein finanzielle Zuwendungen aus jenem Bereich erhalten habe, für den Chorherr in der Stadt Verantwortung trage, werfe viele Fragen auf, die noch zu klären seien, hieß es in einer Aussendung.

Auch die Klubobfrau der Wiener NEOS, Beate Meinl-Reisinger, begrüßte den Schritt. Man fordere aber weiterhin “volle Aufklärung” über die Affäre: “Die Vereinsbilanzen sind nach wie vor im Dunkeln. Und die Optik bleibt verheerend – der selbsternannte oberste Bauherr Wiens, Chorherr, erhält für seinen privaten Verein Spenden von Immobilienentwicklern.” Dies würde das Vertrauen in die Politik massiv schädigen.

Wiener Eislaufverein rechnet noch mit zwei Saisonen

Der Wiener Eislaufverein beendet am kommenden Wochenende wie geplant seine Saison. Und trotz des angekündigten – und umstrittenen – Umbaus des Areals zwischen Hotel Intercontinental und Konzerthaus wird es noch mindestens zwei weitere geben. Das sei derzeit jedenfalls der Stand der Dinge, wie im Verein betont wird.”Im Oktober 2018 geht es in eine weitere Eislauf-Saison am Heumarkt”, hieß es am Montag in einer Aussendung. Wie Sprecher Peter Menasse auf APA-Anfrage betonte, soll der Eislaufbetrieb auch noch im Winter 2019/2020 fortgeführt werden. Erst im Jahr darauf sei geplant, ins provisorische Ausweichquartier zu übersiedeln. Dieses wird, so ist es vorgesehen, am Schwarzenbergplatz eingerichtet. Als Betriebsräume werden dort Container dienen, auch die Eisfläche wird kleiner sein.

Umgestaltung des Eislaufplatzes wegen Heumarkt-Projekt

Das Umbauprojekt am Heumarkt gehört zu den meistdiskutierten Bauvorhaben der Stadt. Die inkludierte Umgestaltung des Eislaufplatzes ist dabei nicht der Stein des Anstoßes. Vielmehr erhitzt ein projektierter 66 Meter hoher Wohnturm die Gemüter. Die UNESCO hat das historische Zentrum der Stadt inzwischen sogar auf die rote Liste der gefährdeten Kulturgüter genommen. Wien könnte damit theoretisch noch heuer eines seiner beiden Welterbe-Prädikate (das zweite wurde an das Schloss und den Park von Schönbrunn verliehen, Anm.) verlieren.

APA/Red.

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