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Wiener Freizeitbetriebe wollen Klarheit: Was geschieht im Herbst?

"Freizeit-Hunderter" soll Impfrate erhöhen.
"Freizeit-Hunderter" soll Impfrate erhöhen. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Die Wiener Freizeit- und Sportbetriebe fordern bessere Planbarkeit in Bezug auf die Coronamaßnahmen im Herbst. Die Unsicherheit und die fehlende Auslastung hätten zur Folge, dass 85 Prozent der Unternehmen unzufrieden mit der aktuellen Situation seien.

Das geht aus einer Umfrage der Wirtschaftskammer hervor. Neben der 3G-Regelung und der Maskenpflicht müsse die Impfrate erhöht werden, etwa durch Impfanreize in Form von Gutscheinen.

WK schlägt "Freizeit-Hunderter" als Gutschein vor

Konkret schlägt die Wirtschaftskammer einen "Freizeit-Hunderter" vor, also einen Gutschein, einlösbar in Freizeit- und Sportbetrieben, der als Impfanreiz verteilt werden soll. Damit könne man beispielsweise die Impfrate unter jungen Menschen erhöhen, die den Gutschein später in der Nachtgastronomie einlösen könnten, erklärte der Spartenobmann in der Wirtschaftskammer Wien (WKW), Markus Greißler, am Dienstag im APA-Gespräch.

Der "Freizeit-Hunderter" sei eine ""Win-win-Situation für Betriebe und die Gesellschaft": Einerseits stärke man damit die Unternehmen in der Freizeitwirtschaft, die von der Krise besonders hart getroffen seien, andererseits profitiere die Gesellschaft indem die Impfrate dadurch erhöht werde. Eine Impflicht sei hingegen nicht zielführend, so Greißler. Wichtiger sei, neben Impfanreizen, ein niederschwelliger Zugang zur Impfung. Hier sei Wien bereits gut aufgestellt.

Was geschieht im Herbst? Schließungen wollen verhindert werden

Um erneute Schließungen zu verhindern, müsse man sich bei der Wahl der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in Zukunft an der Zahl der Hospitalisierungen orientieren, nicht an den Infektionszahlen. Ziel müsse es sein, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Auch hierzu müsse die Impfrate erhöht werden, um die Zahl der Hospitalisierungen weiter niedrig zu halten, so Greißler.

Coronakrise: Wiener Frezeitbetriebe kämpfen mit Umsatzrückgang

Die Wiener Freizeit- und Sportbetriebe hätten mit Umsatzrückgängen zwischen 50 und 60 Prozent im Vergleich zum Vorkrisen-Jahr 2019 zu kämpfen, die Auslastung liege bei 40 bis 50 Prozent, erklärte Greißler. Ein Grund für die prekäre Situation sei auch die schlechte Buchungslage in der Stadthotellerie: Die ausländischen Gäste fehlen auch der Freizeitwirtschaft. Dazu komme die Unsicherheit in Bezug auf die Maßnahmen im Herbst im Fall einer vierten Corona-Welle. Bei der Wirtschaftskammer-Umfrage gaben 85 Prozent der Unternehmen an, mit der aktuellen Situation unzufrieden zu sein. Man wünsche sich einen transparenten Umgang mit geplanten Maßnahmen und dass rasch Planbarkeit hergestellt wird, so Greißler.

Immerhin, einen Lichtblick gibt es: "Keine langen Warteschlangen, keine Probleme einen Platz auf den Liegewiesen zu ergattern, keine Wartezeiten bei Segelbootverleihern oder bei Sportplatzmieten", für die Wiener Bevölkerung biete sich durch die geringe Auslastung jetzt eine gute Chance, das vielfältige Angebot der Freizeitbetriebe auszuprobieren, so Greißler.

(APA/ed)

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