Über 700 stationäre Corona-Fälle wurden in den letzten Monaten im Kaiser-Franz-Josef-Spital behandelt, mindestens 50 Fälle liegen zu jeder Zeit in den Betten der Klinik, weiß Christoph Wenisch, Leiter der Infektionsabteilung.. Seit Ende Juli bemerkte der Experte aber eine deutliche Steigerung der Fälle, er spricht von einer Zweiten Welle, die von Touristen aus dem Ausland und Ansteckungen im Urlaub ausgelöst wird. Dabei steigt auch der Anteil der jüngeren Corona-Patienten in der Klinik an, die sich vorwiegend im Urlaub infizieren.
In Wien wird gut getestet
Bei der Behandlung wurden in den letzten Monaten ebenfalls Erfahrungen gesammelt. Es gilt: Je früher die Infektion erkannt wird, desto besser kann man einen schweren Verlauf abfangen. Zum einen hilft eine antivirale Therapie mit dem Medikament Remdesivir, zum anderen muss die überschießende Immunreaktion und die Blutgerinnung behandeln werden.
Lob hat Wenisch für die Teststrategie in Wien übrig. Man sei mittlerweile gut eingespielt, die Zeit zwischen Testung und Ergebnis wird immer kürzer. Natürlich kann es hie und da auch mal länger dauern, insgesamt werde aber gute Arbeit geleistet.
Keine Angst vor Schulöffnung
Für den Herbst erwartet Wenisch wieder eine Abschwächung der Fälle: Der Urlaub sei vorbei, die Infektionsketten könnten besser verfolgt werden. Vor der Schulöffnung hat der Mediziner keine Angst, es habe sich bereits gezeigt, dass Kinder in Kindergärten und Grundschulen das Virus kaum übertragen würden. Für ältere Kinder und Jugendliche hält Wenisch verschiedene Maßnahmen wie Masken bis hin zum Heimunterricht für sinnvoll.
(red)