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Wiener Burschenschaft "Bruna Sudetia" soll SS-Liedzeile auf Facebook geteilt haben

Die Wiener Burschenschaft soll auf ihrer Facebook-Seite einschlägige Postings geteilt haben.
Die Wiener Burschenschaft soll auf ihrer Facebook-Seite einschlägige Postings geteilt haben. ©APA
Die Wiener Burschenschaft "Bruna Sudetia" sieht sich mit neuen Vorwürfen konfrontiert: Laut "profil" sollen auf der Facebook-Seite einschlägige Postings geteilt worden sein, darunter eine Zeile des Treuelieds der nationalsozialistischen "Schutzstaffel" (SS). Außerdem besuchten Mitglieder der Burschenschaft Pegida-Demos im ostdeutschen Dresden. 
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Die Wiener Burschenschaft “Bruna Sudetia” soll auf ihrer Facebook-Seite auch einschlägige Postings geteilt und unmittelbar nach Bekanntwerden der jüngsten Liederbuchaffäre gelöscht haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin “profil” in seiner aktuellen Ausgabe.

“Bruna Sudetia” soll SS-Liedzeile auf Facebook geteilt haben

Demnach wurde etwa die erste Zeile des Treuelieds der nationalsozialistischen “Schutzstaffel” (SS) von der “Brunen”-Page geteilt: “Wenn alle untreu werden, so bleiben wir doch treu.” Im SS-Liederbuch war es neben dem Deutschlandlied und dem Horst-Wessel-Lied exponiert an dritter Stelle angeführt.

2014 und 2015 besuchten die “Brunen” Demos der fremdenfeindlichen Pegida im ostdeutschen Dresden. Auf einem Foto posiert Obmann Herwig Götschober vor einer Deutschland-Flagge, so das Nachrichtenmagazin. Die “Bruna Sudetia” beschrieb ihr Selbstverständnis auf einer früheren Version ihrer Website so: “Der Brune tritt jederzeit für die Einigkeit und Freiheit Gesamt-Deutschlands ein.”

Burschenschaft weist neue Vorwürfe zurück

Die Burschenschaft hat den “profil”-Bericht zurückgewiesen. In dem zitierten Facebook-Beitrag handle es sich vielmehr um die Zeile eines Volksliedes aus dem Jahr 1814, gedichtet von Max von Schenkendorf, hieß es in einer Aussendung der Burschenschaft.

Die benutzte Textpassage aus diesem über 200 Jahre alten Lied werde von katholischen Verbindungen in Österreich aus dem ÖCV und MKV genauso verwendet wie von Burschenschaften, Corps, Landsmannschaften und so weiter, erklärte “Bruna”-Vereinsobmann Herwig Götschober.

NS-Liederbuch-Affäre bei Wiener Burschenschaft

Die Burschenschaft steht im Verdacht, durch den angeblichen Besitz eines Liederbuchs mit antisemitischen und den Holocaust verherrlichenden Texten gegen das Verbotsgesetz verstoßen zu haben. “Bruna”-Vorsitzender Götschober ließ sich deshalb vorerst als Pressereferent im Büro von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) beurlauben. Zugleich betonte Götschober, dass die Burschenschaft jegliches antisemitisches oder rassistisches Material zutiefst ablehne.

(APA/Red)

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