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Wien-Wahl: SPÖ droht historisches Tief

Die Meinungsforscher sehen Michael Häupl und seine SPÖ auf dem absteigenden Ast.
Die Meinungsforscher sehen Michael Häupl und seine SPÖ auf dem absteigenden Ast. ©APA/Herbert Pfarrhofer
Während die Großparteien SPÖ und ÖVP immer mehr ins Trudeln kommen, darf die FPÖ bei der Wien-Wahl auf ein Rekordergebnis hoffen.
Politischer Zweikampf um Wien
Wahlkampfauftakte der Parteien

Auf wenig erfreuliche Wahlen müssen sich SPÖ und ÖVP in Oberösterreich und Wien einstellen. Laut Umfragen droht beiden der siebente historische Tiefststand – der SPÖ in Wien, der ÖVP in Oberösterreich. Nur im Burgenland (SPÖ), in Kärnten (für beide) und Niederösterreich (ÖVP) fassten die Bundeskoalitionspartner bei der letzten Wahl nicht das schlechteste Ergebnis seit 1945 aus.

Folgenschwer war das Abrutschen ins historische Tief bei den Mai-Wahlen: In der Steiermark trat Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) zurück – und übergab, obwohl die SPÖ auch mit dem Negativ-Rekord noch Platz 1 verteidigt hatte, das Amt an den ÖVP-Kollegen Hermann Schützenhöfer. Womit jetzt die ÖVP in sechs Ländern den LH stellt, obwohl sie nur in fünf (NÖ, OÖ, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) stimmenstärkste Partei ist.

Im Burgenland flog die ÖVP hingegen aus der Regierung: Dort entschied sich LH Hans Niessl (SPÖ) für Rot-Blau. Die SPÖ hatte sich mit 41,9 Prozent zwar über dem historischen Tiefststand von 40,4 Prozent gehalten. Der stammt allerdings aus dem Jahr 1949, als die ÖVP (mit 52,6) im Burgenland noch vorne lag. 1964 kam es zum Machtwechsel – und seither hat die SPÖ noch nie so schlecht abgeschnitten wie heuer.

Wien Meinungsforscher sehen SPÖ bei 33 Prozent

In Wien bliebe Bürgermeister Michael Häupl am 11. Oktober mit mehr als 39,2 Prozent die historische Schlappe erspart. Dieses Tief musste er gleich in seiner ersten Wahl als Spitzenkandidat 1996 verdauen. “Katastrophal” befand er damals – zumal die SPÖ erstmals in der Zweiten Republik keine Mandats-Absolute mehr hatte. Das könnte auch heuer zutreffen: Die Meinungsforscher siedeln die SPÖ im schlechteren Fall bei 33 Prozent an – damit wäre sie fast nur mehr halb so stark wie zu ihrer besten Zeit (60,1 Prozent 1973).

Die Wiener ÖVP hat die Halbierung – der früher dreimal fast 35 Prozent – schon hinter sich. 14,0 Prozent gab es 2010 nur mehr, das ist das historische Tief. Seit 1991 haben es die Wiener Schwarzen nicht mehr über die 20er-Grenze geschafft.

FPÖ: Strache darf auf Rekord hoffen

Das umgekehrte Bild zeigt in Wien die FPÖ: Seit 1991 liegt sie fast durchgehend (ausgenommen nur die Wahl 2005) über 20 Prozent. Heuer könnte sie es über die 30er-Marke schaffen – und unter Heinz-Christian Strache den Rekord aus der Haider-Zeit (27,9 Prozent im Jahr 1996) einstellen. Auch in Oberösterreich können die Blauen mit einem Rekord rechnen. Die 20,8 Prozent aus 1949 dürften sie laut den Umfragen klar übertreffen. In der Ära Haider war das nicht gelungen, das beste Ergebnis war damals 20,6 Prozent im Jahr 1997.

Für die Grünen wird es spannend. Sowohl in Wien als auch in Oberösterreich wiesen die Meinungsforscher bisher nicht unbedingt den Best-Wert aus. In Wien müssten die Grünen in ihrer ersten Wahl als Koalitionspartei 14,6 Prozent aus 2010 toppen – also zu den 12,6 Prozent aus 2010 etwas zulegen. Zweistellig ist der Grüne Stimmenanteil in der Bundeshauptstadt seit 2001. In Oberösterreich wäre es heuer Premiere.

>> Alle Informationen zur Wien-Wahl 2015 finden Sie in unserem Themen-Special

(APA, Red.)

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