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Wiedereröffnung GLOBE Wien: Das ist neu

Die Bühne wurde nach Shakespears Vorbild errichtet.
Die Bühne wurde nach Shakespears Vorbild errichtet. ©Globe Wien/Jan Frankl
Wer dieser Tage eine moderne Zeitreise machen möchte, sollte sich ein Stück im wiedereröffneten Globe Wien ansehen. Dort ist nämlich die Shakespeare-Bühne zurückgekehrt.
Globe Wien hat wieder geöffnet

In der Nacht auf den 10. September 2017 wurde ein Feuer in der Wiener Marx Halle gelegt. Bei dem Brand wurden große Teile des Daches zerstört. Zwei 19-Jährige hatten in der Halle Fackeln angezündet, um Geister zu beschwören. Dabei fiel eine von ihnen angezündete Fackel um und löste den Brand aus. Das Globe Theater war von dem Brand besonders betroffen. Über ein Jahr konnte es nicht bespielt werden, alle Veranstaltungen mussten ausgelagert werden. Am 10. Oktober 2018 konnten die Türen des neuen Globe Wien in der Marx Halle wieder geöffnet werden.

Globe Wien: Das ist neu

Neu im Wiener Globe ist von Boden an aufwärts so gut wie alles. In der Halle war noch nicht einmal die Bodenplatte, als Ende April die Baugenehmigung kam und Anfang Mai die Bauarbeiten schließlich gestartet werden konnten. Es musste schnell gehen und zusätzlich der Denkmalschutz beachtet werden.

Auch im neuen Globe wurde die Bühne wieder nach dem Vorbild von William Shakespears Globe gebaut. 60 Firmen waren daran beteiligt, das neue Globe in Höchstgeschwindigkeit innerhalb von fünf Monaten zu errichten. Nun sind die Neuerungen erkenn- und spürbar. So sind beispielsweise die Sitze und die generelle Publikumsanordnung komfortabler geworden. “Meistens sind zirka 800 Leute in den Vorstellungen. Den Künstlern kommt es aber viel weniger vor, weil die Atmosphäre intimer geworden ist”, sagt Georg Hoanzl, der das Globe Wien gemeinsam mit Michael Niavarani leitet. “Jimmy K. war einmal hier und meinte, hier sei der ‘Best Value in Europe'”, so Hoanzl. Die Platzanzahl ist zwischen 1000 und 1400 variabel. Die quadratische Anordnung bietet allen Gästen eine gute Sicht. Zur Wohlfühlatmosphäre trägt auch der historische Eingang, durch den man nun in das Globe gelangt, bei.

Das persönliche Highlight von Georg Hoanzl kann man zwar nicht sehen, man kann es aber hören. “Der neue Schwarzkiefer-Boden knirscht nicht”. Somit hört man die Künstler nicht auf der Bühne herumgehen.

Publikum und Künstler fühlen sich wohl

Für Hoanzl ist das Theater mit einem Instrument vergleichbar. Das neue Globe konnte mit den Erfahrungen des alten Globes gebaut werden. Nun konnten symbolisch wertigere Materialien für das Theater-Instrument verwendet werden. Hoanzl betont jedoch, dass es deshalb nicht automatisch besser sei. “Es zeigt sich aber, dass die Künstler und das Publikum spürbar glücklich sind.”

Zu Bestzeiten wie rund um die Stücke “Die unglaubliche Tragödie von Richard III.” und “Die höchst beklagenswerte und gänzlich unbekannte Ehe-Tragödie von ROMEO & JULIA” waren insgesamt rund 100.000 Besucher bei den Aufführungen im Wiener Globe. Bei diesen Stücken handelte es sich um Eigenproduktionen. Diese haben zumeist eine Vorlaufzeit von zwei Jahren. Somit ist in der Saison 2020/21 wieder mit solchen zu rechnen. Der Trend wird wieder Richtung Shakespeare gehen.

In Zukunft wird bei den Aufführungen auch wieder mehr ins Englischsprachige gegangen. Fünfzig Prozent der Gäste sind Wiener, doch anhand der Kartenvorverkäufe ist erkennbar, dass jedoch auch Besucher aus Nachbarländern anreisen.

Künftige Veranstaltungen im Globe

Durch die kurzfristige Eröffnung, konnte der Spielplan erst nach und nach aktualisiert werden. Fest steht aber bereits, dass unter anderem Viktor Gernot & His Best Friends noch vor Weihnachten auftreten werden. Ab Jänner werden Josef Hader, Gernot Kulis, Kaya Yanar und ab Februar Alfred Dorfer und Michael Buchinger die Bühne bespielen. Der genau Spielplan ist auf der Internetseite des Wiener Globes zu finden.

(Red)

 

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