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Weltweite Corona-Reisewarnung wurde aufgehoben

Die ganze EU wurde "grün" eingestuft.
Die ganze EU wurde "grün" eingestuft. ©pixabay.com (Sujet)
Vor 15 Monaten wurde eine weltweite Corona-Reisewarnung ausgesprochen. Diese wurde nun aufgehoben. Ab sofort sind nur noch einige wenige Virusvariantengebiete "rot" eingefärbt.

Das Außenministerium hat die vor 15 Monaten verhängte weltweite Corona-Reisewarnung aufgehoben. Wie Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mitteilte, sind ab sofort nur noch einige wenige Virusvariantengebiete wie Brasilien, Südafrika, Indien oder Großbritannien "rot" eingefärbt. Komplett liberalisiert ("grün") ist die Einreise aus den EU- und EFTA-Staaten, der Schweiz und den Westbalkan-Staaten Serbien, Nordmazedonien und Albanien.

Auch außereuropäische Länder auf der grünen Liste

Der Großteil der außereuropäischen Länder wird von "rot" auf "orange" geschaltet, so Schallenberg weiter. Eine Einreise aus orangen Ländern ist nur möglich, wenn man vollständig immunisiert ist (14 Tage nach der zweiten Impfdosis) oder als Genesener eine Impfdosis erhalten hat und danach ebenfalls 14 Tage vergangen sind.

Für die Einreise aus den grünen Ländern reicht ein 3-G-Nachweis. Auf der grünen Liste finden sich weiters auch einige außereuropäische Länder wie die USA, Israel, Saudi-Arabien, Australien, Neuseeland, Japan, Südkorea, Singapur, Hong Kong, Thailand oder Vietnam. Schallenberg äußerte sich auch zuversichtlich, dass noch im Juli auch die drei weiteren Westbalkan-Staaten Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Montenegro auf die grüne Liste dazukommen.

Schallenberg: "Haben uns diese Sommerpause verdient"

"Wir alle haben uns diese Sommerpause verdient", sagte Schallenberg. Er wies aber zugleich darauf hin, dass "das Virus nicht verschwunden ist. Wir wissen uns nur besser zu schützen." Daher handle es sich um einen "Sommer mit erhöhtem Schutzfaktor und einem Restrisiko", so der Außenminister, der eine mögliche neuerliche Verschärfung der Reisehinweise nicht ausschloss. Auf eine Nachfrage nannte er konkret etwa Russland, das aktuell orange ist. Hier gebe es "Fragezeichen", sagte er angesprochen auf die starke Zunahme der Infektionszahlen in dem Land.

"Ich kann nicht ausschließen, dass eine Wolke auftaucht und sich das Wetter plötzlich eintrübt", sagte Schallenberg angesprochen auf die jüngst von Deutschland kurzfristig für Portugal ausgesprochene Reisewarnung. Er wies darauf hin, dass die Reiseveranstalter in solchen Fällen ein Rücktrittsrecht einräumen. Zugleich empfahl der Minister Reisenden, eine Rücktrittsversicherung abzuschließen. Er selbst werde dies tun, "um sicher zu gehen".

Verkehrs-Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Schallenberg, dass es schon jetzt wieder vermehrt internationale Flüge aus Wien gebe. "Wir spüren den Aufwind", sagte Brunner. Er berichtete, dass im Zuge der Lockerungen auch das Erfordernis zum Ausfüllen von Formularen ("Pre-Travel-Clearance") bei der Einreise nach Österreich wegfällt. Auf die Frage, wie es die von Österreich "grün" geschalteten EU-Staaten mit ihren jeweiligen Einreiseformularen halten, hieß es nach der Pressekonferenz aus dem Außenministerium gegenüber der APA, dass Österreich keinen Einfluss darauf habe und sich die Situation rasch ändern könne. Daher werde Reisenden dringend empfohlen, sich über die Auslandsservice-App des Außenministeriums bezüglich der geltenden Regeln im Zielland zu informieren. APA-Recherchen zufolge verlangt etwa die Slowakei weiterhin von Einreisenden, im Voraus ein Einreiseformular auszufüllen.

Einreise in die USA weiterhin für Touristen nicht möglich

Noch deutlicher sind die Differenzen zwischen Regelungen außereuropäisch. So weigern sich etwa die von Österreich am Donnerstag ebenfalls auf "grün" gestellten USA weiterhin, Einreisen von Touristen zuzulassen, wie Schallenberg bestätigte. Man spreche dieses Thema aber in den USA an, äußerte der Außenminister die Hoffnung, dass voll immunisierte Personen schon "sehr bald" in die USA werden einreisen können.

Schallenberg und Brunner beklagten auf Journalistenfragen auch, dass viele Menschen noch auf eine Entschädigung für im Vorjahr ausgefallene Reisen warten. Die Reiseveranstalter hätten dies "schon längstens regeln sollen", kritisierte der Außenminister. Brunner sagte, dass die Fluggastrechte-Verordnung in diesem Punkt "ganz klar" sei und die Republik etwa bei der AUA-Rettung intensiv darauf gedrängt habe, dass die Lufthansa-Tochter ihren Verpflichtungen gegenüber Reisenden nachkomme. Brunner berichtete zugleich, dass im Nationalrat derzeit eine Novelle des Luftfahrtgesetzes beraten werde, mit der die Rechte der Fluggast- und Passagieragentur gestärkt werden, um "die Interessen der Fluggäste gegenüber den Airlines zu sichern".

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(APA/Red)

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