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Weltspartag: Sparen oder nicht? – Ein Pro und Contra

Sparschwein mästen oder schlachten? Das Pro und Contra.
Sparschwein mästen oder schlachten? Das Pro und Contra. ©pixabay.com
Alljährlich findet in der letzten Oktoberwoche der Weltspartag statt. Doch ist Sparen heutzutage überhaupt noch zeitgemäß? Lest hier ein "Pro und Contra"
Coronazeit setzte Trend zum Sparen fort
Niedrigzinsen trüben weltspartag
Jeder Sechste mit negativem Kontostand
Sparbücher im Test

Nach dem ersten Internationalen Sparkassenkongress 26. Oktober bis 31. Oktober 1924 rief der italienische Direktor des International Savings Bank Institute, Filippo Raviazza den Weltspartag aus. Der Tag sollte nicht nur die Menschen zum Sparen motivieren, sondern auch zur Finanzbildung beitragen. Seitdem ist der Weltspartag in vielen Ländern zu einer Institution geworden. In Österreich haben alljährlich viele Banken Geschenke für ihre Sparer. Doch wie sinnvoll ist sparen noch in Zeiten von Niedrigzinsen? Oder ist sparen in Krisenzeiten gar noch wichtiger? Ein Pro und Kontra.

Pro

Ich bin in der privilegierten Situation, dass ich am Ende des Monats immer noch Geld übrig habe. Bei vielen Österreichern ist es ja umgekehrt: Laut Umfragen sind 43 Prozent der Österreicher hin und wieder im Minus, jeder sechste hat regelmäßig oder dauerhaft gähnende Leere oder schlimmeres am Konto.

Das übriggebliebene Geld kann man nun in ein Sparkonto geben, oder unter die Matratze, wobei man auf Geld wohl schlechter schläft. Zinsen gibt es bei beiden Varianten ungefähr gleich viel. Wieso sollte man sich das Geld von der Inflation auffressen lassen, wenn man es gleich für schöne Sachen ausgeben könnte?

Sparen ist dabei nicht gleich sparen. Wer kann, investiert. Aktien, Indexfonds oder Krypto – wer bereit ist, ein größeres Risiko einzugehen, kann auf lange Sicht belohnt werden. Dazu muss man nicht reich sein. Mittlerweile kann man mit wenigen Euros im Monat automatisch einen Sparplan besparen. Das kann sich dann mit der Zeit auf ein stattliches Sümmchen entwickeln.

Das Geld, das da hineinwandern, kann nicht anderweitig ausgegeben werden – etwa für unnötige Konsumgüter, die ohnehin nur kurz Freude bringen. Da ist es doch besser etwas auf der hohen Kante zu haben. Zumindest mich lässt das besser schlafen.

(obl)

Contra

Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 hält die EZB an ihrer Niedrigzinspolitik fest. Der Leitzins sank von 4,25 Prozent im Sommer 2008 auf ein Prozent im Sommer 2009. Seit März 2016 liegt der Zinssatz der EZB konstant auf null Prozent. Unter diesen Voraussetzungen lohnt sich das Sparen via Sparbuch kaum bis gar nicht. Das hart Ersparte wird dann auch noch von den Spesen aufgefressen. So liegen die Spesen laut Arbeiterkammer bei einem durchschnittlichen traditionellen Sparbuch bei 0,01 Prozent täglich. Und bei Sparkonten werden täglich durchschnittlich 0,075 Prozent fällig.

Dazu kommt dann auch noch die Inflation, die das Ersparte weniger wert werden lässt. So liegt die Inflation laut Wirtschaftskammer 2021 bei 2,8 Prozent und soll 2022 auf drei Prozent steigen. Zudem soll momentan jeder sechste in Österreich, sowieso ein dickes Minus am Konto haben (Online-Umfrage durchblicker.at). Sparen, ist momentan also eher Fehlanzeige.

Wer jetzt aber doch mehr Geld hat, als er ausgeben möchte oder kann, der muss die Scheine und Münzen nicht unter der Matratze lagern. Investieren ist eine Möglichkeit statt zu sparen. Dabei sollte man sich gut beraten lassen oder sehr gut erkundigen, sonst ist das Geld auch schneller weg, als geplant.

(cor)

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