Die Bevölkerung werde immer älter – dennoch bekämen die typischen Gesundheitsprobleme der Senioren, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, zu wenig Aufmerksamkeit, schreibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).”
Die Erhöhung der Lebenserwartung in der Europäischen Region ist ein großartiger Erfolg, jetzt gilt es, diese zusätzlichen Lebensjahre mit einer verbesserten Lebensqualität zu erfüllen”, sagte die WHO-Regionaldirektorin für Europa, Zsuzsanna Jakab, auf einer Veranstaltung zum Weltgesundheitstag in Kopenhagen. Wer gesund altern wolle, mahnte die WHO, müsse schon in jungen Jahren auf sich, auf ausreichend Bewegung und auf eine gesunde Ernährung achten.
Alterskrankheiten nehmen zu
Professor Furio Honsell, Bürgermeister von Udine in Italien, präsentierte auf der Veranstaltung erprobte Beispiele zur Förderung Älterer aus seiner Stadt: Grüne Bereiche sind überall innerhalb von 500 Metern erreichbar. Bushaltestellen wurden zu Wohnorten alter Menschen verlegt. Senioren sind Schülerlotsen oder “Berater für eine sicherheitsförderliche Umgestaltung der Straßen”.
In Supermärkten werden unter anderem der Blutdruck und der Blutzucker gemessen. Junge und alte Menschen können in Gemeinschaftsgärten zusammen Gemüse ziehen. Der Erfolg solcher Initiativen hänge von der aktiven Einbeziehung alter Menschen in die Planung ab, betonte er.
Die WHO verweist auch darauf, dass insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern zunehmend mehr Menschen Alterskrankheiten haben. Die meisten Menschen über 80 Jahren lebten jetzt schon in Entwicklungs- und Schwellenländern. 2050 würden es 80 Prozent dieser Menschen sein.
(APA)