Welterbestatus: Das bekräftigte Wiens Bürgermeister Ludwig
Der Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Ludwig (SPÖ) hat am Freitag im Landtag bekräftigt, dass man sich weiter dafür einsetzen werde, dass der Welterbestatus der Inneren Stadt erhalten bleibt. Dieser ist angesichts des geplanten Bauprojekts am Heumarkt gefährdet. Ludwig verwies in der Fragestunde auf Maßnahmen, die zuletzt gesetzt wurden, hielt aber auch fest, dass man den Investor nicht zwingen könne, eine bestimmte Variante einzureichen.
Ludwig verspricht "hohes Engagement"
"Die Stadt Wien wird sich wie bisher mit hohem Engagement dafür einsetzen, dass eine für alle Seiten tragfähige Lösung entsteht, die sowohl Planungssicherheit als auch einen verantwortungsvollen Umgang mit dem kulturellen Erbe abbildet", versprach das Stadtoberhaupt. Die Stadt Wien habe mit dem geltenden Flächenwidmungs- und Bebauungsplan bereits einen präzisen Rahmen für die Entwicklung des Areals am Heumarkt definiert, gab er zu bedenken.
Es seien im Zusammenhang mit dem Projekt auch weitere "große Anstrengungen" unternommen worden, erinnerte Ludwig etwa an wiederholte Umplanungen bzw. rechtliche Änderungen in der Bauordnung oder strengere Bestimmungen zu Hochhausstandorten. Auch den Managementplan zum Welterbe Historisches Zentrum strich er hervor.
Wiener Innenstadt auf Roter Liste
Der Ball liege nun beim Einreicher Wertinvest, ein Projekt vorzulegen, das auch umgesetzt werden könne. Das Interesse, das Areal am Heumarkt zu verändern und damit zu verbessern, sei jedenfalls groß, hielt Ludwig fest. Zu laufenden Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht oder möglichen UVP-Pflichten wollte er sich nicht äußern.
Das Heumarkt-Turmprojekt wurde nach Bedenken der UNESCO, die Auswirkungen auf das Stadtbild befürchtet, bereits wiederholt redimensioniert. Aktuell ist geplant, ein Wohnhaus mit 49,95 Metern Höhe zu errichten und den Neubau des Hotels Intercontinental mit 47,85 Metern zu beschränken. Die Innenstadt verbleibt einstweilen auf der Roten Liste der gefährdeten Welterbestätten.
ÖVP sieht Ping-Pong-Spiel
Die Wiener ÖVP reagierte skeptisch. "Der Bürgermeister hat heute erneut gezeigt, dass er beim Thema Heumarkt-Projekt keine klare Linie und schon gar keinen schlüssigen Plan zum Schutz unseres Weltkulturerbes hat", befand Planungssprecherin Elisabeth Olischar. Die Verantwortung werde weiterhin wie in einem Ping-Pong-Spiel hin- und hergeschoben. Auch die kleinste Variante sei nicht mit dem Weltkulturerbe vereinbar, zeigte sie sich - mit Verweis auf jüngste Verfahren - überzeugt.
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(APA/Red)