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Welt-Aids-Tag: HIV-Gedenkgottesdienst mit Keszler im Wiener Stephansdom

Kardinal Christoph Schönborn (l.) und Life Ball-Organisator Gery Keszler laden in den Stephansdom
Kardinal Christoph Schönborn (l.) und Life Ball-Organisator Gery Keszler laden in den Stephansdom ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Ein Zeichen gegen Vorurteile: 2017 wird am Welt-Aids-Tag am 1. Dezember erstmals ein konfessionsübergreifender Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom stattfinden. Dabei wird den rund 36 Millionen Menschen gedacht, die bisher an Aids verstorben sind.
Aufregung um Ball-Spenden
Keszler mit Life Ball zufrieden

Kardinal Christoph Schönborn und Gery Keszler laden zu dem Mozart-Requiem, gab der Verein hinter dem Life Ball, “Life+”, am Mittwoch bekannt. Eine Annäherung zwischen dem Kardinal und Keszler hat es bereits vor eineinhalb Jahren gegeben, als sich die beiden bei einem Essen kennengelernt und ein längeres Gespräch geführt hatten.

Kardinal Schönborn: “Ich habe Vorurteile, aber sie sind geschmolzen”

Im Sommer 2016 wohnte Schönborn dem vom Life Ball organisierten “Red Ribbon Celebration Concert” im Burgtheater bei. Ein Novum, zeigte sich die katholische Kirche bisher kritisch gegenüber Homosexualität. Damals sagte der Erzbischof: “Ich gestehe es, ich habe Vorurteile, aber sie sind geschmolzen.”

“Es gibt eine schwierige Tradition zwischen dem Thema HIV/Aids und der Kirche, weil es natürlich Themen berührt wie Sexualität, Lust und auch gleichgeschlechtliche Sexualität”, sagte Keszler im APA-Gespräch. Nichtsdestotrotz seien viele katholische Schwestern und Missionare die ersten gewesen, die wirklich greifbare Initiativen durchgesetzt hätte, um den Menschen Mitte der 1980er-Jahre in den ärmsten Ländern im Kampf gegen die Krankheit zu helfen.

Gottesdienst für an Aids Verstorbene im Wiener Stephansdom

“Dass wir in Österreich einen Kardinal haben, der sich im Sinne der Nächstenliebe auch sehr sorgt, und auf Menschen, denen es schlecht geht, ohne Vorurteile zugeht, macht mich sehr, sehr glücklich”, betonte der Life Ball-Organisator. “Mitgefühl ist ganz wichtig für unsere Zeit. Es ist die Gabe, genau hinzuschauen und Bereitschaft zum Lernen zu zeigen. Wir feiern diesen Gottesdienst, um für die zu beten, die an Aids gestorben sind, um die Hinterbliebenen zu trösten und um denen Kraft zu erbitten, die an HIV/Aids leiden”, erklärte Schönborn.

Am 1. Dezember jährt sich außerdem zum 25. Mal die Gründung des Life Ball-Trägervereins “Aids Life”, dem heutigen “Life+”. “Das ist für mich natürlich eine besondere Auszeichnung. Würdiger kann man den Welt-Aids-Tag nicht begehen”, sagte Keszler.

Freier Eintritt beim HIV-Gedenkgottesdienst

Das Wiener Kammerorchester und der Philharmonia Chor Wien lassen Mozarts letzte Komposition unter der Leitung der Dirigentin Keri-Lynn Wilson im Stephansdom erklingen. Das Requiem wird von Tenor Levy Strauss Sekgapane, der Sopranistin Julia Novikova, der Mezzosopranistin Elena Maximova und dem Bassbariton Andrea Mastroni interpretiert. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten der Aids-Hilfe erbeten.

Vor dem Requiem, das um 22.30 Uhr beginnt, findet eine Fackelzug durch die Stadt zum Stephansdom statt. Treffpunkt ist um 20.00 am Christian-Broda-Platz beim Westbahnhof. Der Zug marschiert dann über die Mariahilfer Straße, dem Ring und den Heldenplatz zum Stephansplatz. Für Teilnehmer des Fackelzugs sind Sitzplätze in der Kirche reserviert.

(apa/red)

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