Weißer Ring: Alle Betroffenen des Wien-Anschlags sollen Opferrechte erhalten

Dabei geht es vor allem um die Finanzierung von Leistungen wie Psychotherapie, Pauschalentschädigung für Schmerzengeld und in weiterer Folge Verdienst- und Unterhaltsentgang.
Anschlag in Wien: Weißer Ring fordert Opferrechte für Betroffene
Gerade terroristische Straftaten hätten besonders gravierende Auswirkungen auf die Psyche derer, die sich in unmittelbarer Gefahr befunden haben. Das gelte für alle, die die Geschehnisse miterlebt haben. Der Weiße Ring vertritt die Ansicht, dass die unmittelbare Bedrohung auch dann vorhanden war, wenn Betroffene flüchten oder sich in einem Lokal im unmittelbaren Bereich der Tat verstecken mussten. Diese Personen müssten als direkte Opfer betrachtet werden.
"Wir verlangen, dass Menschen, die sich während eines Terroranschlags in unmittelbarer Nähe des Tatgeschehens aufgehalten haben, hinsichtlich ihrer Opferrechte mit direkten Opfern von Gewalt gleichgestellt werden", sagte Wolfgang Gappmayer, Vorstandsmitglied des Weißen Rings. "Es kann nicht sein, dass wir die nächsten beiden Jahre damit verbringen, diese Frage bis hin zu den Höchstgerichten auszujudizieren und inzwischen die Betroffenen mit den traumatischen Folgen allein gelassen werden."
Mittel für Start von Psychotherapie werden zur Verfügung gestellt
Vom Weißen Ring werden in einem ersten Schritt Mittel für den Start einer Psychotherapie zur Verfügung gestellt, kündigte Präsident Udo Jesionek an. "Diese Leistungen werden aus Spendengeldern finanziert." Dies könne aber nur eine Überbrückung bis zur Klärung der Ansprüche sowie eine Ergänzung zu den gesetzlich verankerten Maßnahmen sein.
(APA/Red)