Wegen Millionen-Betrug: Momentan keine Anträge für Reparaturbonus möglich

Handys, Wasserkocher, Fernseher - die Reparatur von fast allen Elektro- und Elektronikgeräten wird dank Reparaturbonus seit April 2022 gefördert. Im Mai 2023 wurden allerdings mehrere Betrugsverdachtsfälle öffentlich. Dutzende Betriebe wurden bei der österreichischen Staatsanwaltschaft angezeigt. Das Gesamtausmaß der Schäden wird aktuell noch untersucht - die maximale Schadenshöhe durch den Betrug wird auf knapp vier Millionen Euro geschätzt.
Sicherheit verschärft
Das Klimaschutzministerium hat nach den Betrugsverdachtsfällen nun das Sicherheitsnetz für die Abwicklung des Reparaturbonus verschärft. "Künftig wird zur Verhinderung von Betrugsfällen die Förderung direkt an die Kundinnen und Kunden ausbezahlt", teilte das Ministerium mit. "Damit können betrügerische Betriebe nicht länger vom Einreichen gefälschter Reparaturen profitieren", hieß es.
Bis zum Neustart am 25. September können wegen der technischen Umbauarbeiten keine Reparaturbons bezogen werden. Bons, die vor dem 2. Juli 2023 beantragt wurden, behalten wie bisher für drei Wochen ihre Gültigkeit.
Ab Herbst 2023 solle im Reparaturbetrieb die gesamte Rechnungssumme beglichen und der Förderbetrag direkt von der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) ausbezahlt werden. Dafür müssten Kundinnen und Kunden bei der Erstellung des Reparaturbons zukünftig neben Kontaktdaten auch ihre Kontonummer angeben.
Reparaturbon bleibt anonym
Der Reparaturbon selbst bleibe weiterhin anonym, der Partnerbetrieb könne also nicht auf die persönlichen Daten von Usern zugreifen. Die Einreichung der Förderung erfolge weiterhin durch den Partnerbetrieb. Nach Einreichung der Rechnung durch den Betrieb könne die Förderung von der KPC überwiesen werden. Alle Partnerbetriebe werden laut Ministerium umfassend über den Sicherheitsumbau informiert und bekommen neue Verträge zugesandt.
Österreichweit nehmen rund 3.500 Betriebe an der Aktion teil. 673.061 Reparaturbons mit einer Fördersumme von 69,7 Millionen Euro wurden bereits eingereicht.
(APA/VOL.AT)