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Vom Skihelden zum Millionär

Sein Name ist nicht nur Synonym für den alpinen Skirennsport, sondern auch ein Beispiel für die verschiedenen Facetten eines Erfolgsmenschen. Jean-Claude Killy wird 60.

Jean-Claude Killy, der am Samstag (30.8.) seinen 60. Geburtstag feiert, ist auch lange nach dem Ende seiner einzigartigen Sportler-Karriere auf vielen Feldern präsent. Der dreifache Olympiasieger von Grenoble 1968 wacht heute als Vorsitzender der IOC-Koordinierungs-Kommission über die Vorbereitungen zu den Winterspielen 2006 in Turin. Kaum einer wäre geeigneter als Killy, der maßgeblichen Anteil daran hatte, dass Olympia 1992 in seiner Savoyer Heimat in Albertville stattfand.

1963 fand Killy den Anschluss an die Weltspitze, doch bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1964 blieben ihm die erhofften Medaillen versagt. Nach dieser kleinen Enttäuschung holte er jedoch alle Erfolge im Eiltempo nach. 1966 wurde Killy in Portillo (Chile) Weltmeister in der Abfahrt und Kombination. Zwei Jahre später gelang Frankreichs “Ski-Napoleon” bei den Olympischen Winterspielen auf seinen Heimbergen in Grenoble der totale Triumph mit Siegen in Abfahrt, Riesenslalom und Slalom, was zuvor nur Toni Sailer 1956 in Cortina gelungen war. Killy profitierte allerdings im damaligen Nebel-Torlauf davon, dass der Sieglauf von Karl Schranz nachträglich annulliert wurde.

Nach dem Gewinn des Gesamt-Weltcups beendete Killy noch 1968 seine Karriere, und die Prioritäten verschoben sich. Es folgten zahlreiche Werbeverträge und eine Skiprofi-Karriere in den USA. Als Dollar-Millionär kehrte er nach Frankreich zurück. Nach dem Tod seiner Frau Danielle 1987 flüchtete sich Killy in die Arbeit und die Vorbereitung der Winterspiele von Albertville. Seit 1995 ist er IOC-Mitglied. Als zwischenzeitlicher Generaldirektor der Tour de France hatte er auch in einem völlig anderem Metier Erfolg. Der Chef von Coca-Cola Frankreich, Multi-Millionär und Vater dreier Kinder lebt heute in der Schweiz.

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