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Volkshilfe fordert Erhöhung des Arbeitslosengeldes

Für Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger geht das aktuelle Gesetzespaket der Regierung nicht weit genug.
Für Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger geht das aktuelle Gesetzespaket der Regierung nicht weit genug. ©APA/HERBERT P. OCZERET
Die Volkshilfe fordert als Reaktion auf die steigenden Arbeitslosenzahlen eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes.

Viele Menschen seien wegen der Coronakrise gefährdet, in die Armut abzurutschen. Daher brauche es umfassende sozialpolitische Maßnahmen, um aus der Gesundheitskrise nicht eine Existenzkrise für die Betroffenen zu machen, hieß es in einer Mitteilung.

"Dürfen Betroffene mit ihren Sorgen nicht alleine lassen"

Für Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger geht das aktuelle Gesetzespaket der Regierung nicht weit genug. "Wir dürfen die Betroffenen mit ihren Sorgen nicht alleine lassen", forderte er am Freitag. "Die wichtigste Maßnahme ist eine Erhöhung des Arbeitslosengelds auf mindestens 70 Prozent", forderte er - denn vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen würden mit der niedrigen Nettoersatzrate nicht über die Runden kommen. Weiters wäre für ihn ein Aussetzen des Übergangs vom Arbeitslosengeld in die Notstandshilfe eine sehr einfache, aber effektive Maßnahme, um Not zu vermeiden.

Besondere Sorgen macht sich die Volkshilfe am Arbeitsmarkt um Menschen mit Pflichtschul- und Lehrabschluss. Diese Gruppe sei besonders häufig vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen und zudem wirkten sich Sanktionen oder Streichungen des AMS-Bezuges dramatisch aus, so die Organisation. Sie fordert daher, diese Maßnahmen in Zeiten der Krise auszusetzen.

Für die Anliegen der geringfügig Beschäftigten engagiert sich die Junge Linke. In einem offenen Brief an Arbeiterkammer (AK) und Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) verlangt sie, dass diese Gruppe während der Krise nicht im Regen stehengelassen wird. Mit einer Petition fordert sie Kurzarbeit auch für geringfügig Beschäftigte.

Volkshilfe fordert Erhöhung der Mindestsicherung

Die Volkshilfe fordert außerdem eine Erhöhung der Mindestsicherung und einen Mietzuschuss. "Eine weitere Maßnahme, die rasch getroffen werden sollte, ist die Erhöhung der Mindestsicherung für Familien mit Kindern um 100 Euro", so Fenninger in der Mitteilung. "Die Pandemie in kleinen, überbelegten Wohnungen überstehen zu müssen ist eine enorme Belastung, daher sollten wir die existenziellen Sorgen etwas lindern", ist der Volkshilfe-Direktor überzeugt. Die geplanten Maßnahmen der Regierung im Bereich Wohnen begrüßte er, forderte aber weitere Maßnahmen - etwa unbürokratischen Zugang zu einem einmaligen staatlichen Mietzuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss.

Katholischer Familienverband beunruhigt über Familiensituationen

Beunruhigt angesichts der Situation der Familien äußerte sich am Freitag auch der Katholische Familienverband. In einem offenen Brief an Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Familienministerin Christine Aschbacher (ÖVP) fordert er eine Verdoppelung der Familienbeihilfe für die Monate März und April. Eltern und Familien würden derzeit doppelte und dreifache Arbeit verrichten, heißt es in dem Schreiben. Viele würden dabei an ihre Grenzen stoßen und sollten daher unterstützt werden.

Die Verdoppelung der Familienbeihilfe sollte nach Ansicht des Familienverbands für den Zeitraum gelten, in dem Betreuungseinrichtungen und Schulen geschlossen sind. Für Maturantinnen und Maturanten müsse zudem der Anspruch auf Familienbeihilfe bis September verlängert werden, so die Forderung.

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