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Verteilung neu eingetroffener Paxlovid-Packungen gestartet

Die erste Tranche der Neubestellung ist eingetroffen.
Die erste Tranche der Neubestellung ist eingetroffen. ©REUTERS
Nach der schlechten Verfügbarkeit des Corona-Medikaments Paxlovid ist die Nachbestellung nun in Österreich eingetroffen.
18.000 Packungen bestellt
Engpass bei Corona-Medikament

"Ab heute werden auch erste Lieferungen aus der neuen Bestellung sowohl an Krankenhäuser als auch an Apotheken verteilt", hieß es am Freitag auf APA-Nachfrage aus dem Büro von Ressortchef Johannes Rauch (Grüne). "Spätestens am Montag sind alle Bestellungen in ganz Österreich ausgeliefert."

Erste Tranche der Neubestellung von Paxlovid eingetroffen

"Bereits in den vergangenen Tagen konnten wir die Apotheken wieder weitgehend mit Paxlovid aus den Beständen von Krankenhäusern versorgen", wurde erläutert. Alle Patientinnen und Patienten hätten bei einer Infektion wieder rasch Zugriff auf das wichtige Medikament. Die Apothekerkammer habe zudem ein neues Monitoring zugesagt, mit dem Engpässe für die Zukunft auszuschließen sind, informierte das Gesundheitsministerium.

"So wie bei allen Medikamenten lassen sich Engpässe nur verhindern, wenn ausreichend Ware in Österreich vorhanden ist. Um die Versorgung mit Paxlovid in den Krankenhäusern, ärztlichen Hausapotheken und den öffentlichen Apotheken sicherzustellen, ist es daher unbedingt notwendig, dass alle Akteure der Lieferkette gemeinsam ein Monitoring-System etablieren", betonte die Österreichische Apothekerkammer in einem Statement gegenüber der APA, nicht allein zuständig für den Aufbau eines Monitorings sein zu können.

Großhandel soll rechtzeitig über knappe Lagerbestände informieren

"Die Apotheken sind das letzte Glied in der Kette, unmittelbar vor den Patientinnen und Patienten. Damit die Apothekerinnen und Apotheker die flächendeckende Versorgung mit Paxlovid gewährleisten können, ist es erforderlich, dass der Großhandel rechtzeitig darüber informiert, wenn die Lagerbestände knapp werden. Nur dann können der Bund bzw. die Sozialversicherung mit ausreichend Vorlauf weitere Packungen bestellen", hieß es seitens der Apothekerkammer.

Wiener Patientenanwalt kritisiert schleppende Lösung

Der Wiener Pflege- und Patientenanwalt Gerhard Jelinek kritisierte die schleppende Lösung des Problems scharf. Die aktuelle Corona-Welle sei nicht überraschend gekommen, nachdem alle Infektionsschutzmaßnahmen fallen gelassen wurden, so Jelinek per Aussendung. "Wir haben so viele akut Covid-Erkrankte wie noch nie zuvor in Wien und das wichtigste Medikament für vulnerable Menschen ist noch immer nicht verfügbar." Er bezeichnete das Vorgehen als "erschreckendes Missmanagement".

Es habe zahlreiche Beschwerden bei der Pflege- und Patientenanwaltschaft gegeben, weil Paxlovid nicht so wie ursprünglich versprochen bereits Anfang der Woche in heimischen Apotheken lagernd war. Dabei sei Zeit ein wichtiger Faktor: Die Einnahme muss innerhalb der ersten fünf Tage nach Beginn der Erkrankung begonnen werden. "Es ist kranken Patientinnen und Patienten absolut unzumutbar, sich durch stundenlange Recherche und Reisen in andere Bundesländer das Medikament beschaffen zu müssen. Es braucht umgehend eine Stelle, über die Erkrankte Paxlovid beziehen können", so Jelinek. Die aktuelle Versorgungskrise sei der Höhepunkt einer "Reihe von mangelhaft oder gar nicht ergriffen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung."

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(APA/Red)

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