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Engpass bei Corona-Medikament Paxlovid in Apotheken

Das Corona-Medikament Paxlovid ist in Wien nur schwer zu bekommen.
Das Corona-Medikament Paxlovid ist in Wien nur schwer zu bekommen. ©REUTERS/Wolfgang Rattay/Illustration/File Photo
Das Medikament Paxlovid zur Behandlung von COVID-19 ist derzeit in einigen Gebieten nur begrenzt verfügbar.
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"Aufgrund eines regional unterschiedlichen Infektionsgeschehens und unterschiedlicher Verschreibungspraxis durch die Ärztinnen und Ärzte kommt es in einigen Apotheken derzeit zu einem Paxlovid-Engpass", so die Österreichische Apothekerkammer am Donnerstag auf APA-Anfrage.

Berichte über schlechte Verfügbarkeit von Corona-Medikament Paxlovid in Wien

Gemäß dem Gesundheitsministerium sind ausreichende Vorräte vorhanden und es wird an einer Umverteilung in den Apotheken gearbeitet. "Der Bund hat 180.000 Packungen Paxlovid beschafft und über den Großhandel an öffentliche Apotheken, Hausapotheken und Spitalsapotheken ausgeliefert", so Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Mittwoch im Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) nach Berichten über schlechte Verfügbarkeit in Wiener Apotheken.

"Davon wurden insgesamt 121.000 Packungen Paxlovid an die öffentlichen Apotheken ausgeliefert. Bis Ende Oktober 2023 wurden in den Apotheken rund 95.000 Packungen an die Kundinnen und Kunden abgegeben. Die Abrechnungszahlen für November liegen noch nicht vor", erläuterte die Apothekerkammer in einer Stellungnahme.

Rauch: Arbeiten an Neuverteilung bestehender Vorräte an Paxlovid

"Wir arbeiten gemeinsam mit der Apothekerkammer an einer Neuverteilung bestehender Vorräte auf jene Apotheken, in denen derzeit kein Paxlovid vorrätig ist. Parallel prüfen wir die Beschaffung zusätzlicher Mengen, um die Versorgung jederzeit durchgehend sicherzustellen", twitterte Rauch. Die Maßnahme wurde von der Apothekerkammer positiv aufgenommen. Neben den öffentlichen Apotheken sollen auch die noch vorhandenen Bestände in Krankenhausapotheken und ärztlichen Hausapotheken umverteilt werden. Es wurde jedoch nicht angegeben, wie lange dieser Verteilungs- und Beschaffungsprozess dauern wird.

Wiener Ärztekammer kritisiert Engpass bei Corona-Medikament Paxlovid

Kritik kam am Donnerstag von der Ärztekammer Wien. "Der aktuelle Engpass bei Paxlovid, das Versagen bei der Logistik der Grippeimpfung und die Tatsache, dass es noch immer nicht absehbar ist, ob es bis zum Ende der Erkältungssaison auch genügend Antibiotika und Medikamente für Kinder geben wird, bereiten uns große Sorgen", sagte Vizepräsidentin Naghme Kamaleyan-Schmied laut einer Aussendung. "Mit Paxlovid steht in Österreich seit Längerem ein wirksames Medikament zur Verhinderung schwerer Covid-Krankheitsverläufe, vor allem bei Risikopersonen, zur Verfügung", betonte sie. Die Tabletten können u.a. von niedergelassenen Ärzten verschrieben werden. Mit der Einnahme sollte bald nach Symptombeginn gestartet werden.

NÖ: Ärztekammer fordert Liste über die Verfügbarkeit von Paxlovid in Apotheken

Der Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, Harald Schlögel, empfahl der Apothekerkammer in einer Aussendung die Veröffentlichung einer laufend aktualisierten Liste, auf der sämtliche Apotheken nach Bezirken sortiert ihren Bestand an Paxlovid bekanntgeben: "Nur so können Erkrankte selbst nachschauen, wo sie das Medikament am schnellsten erhalten und die Wege für kranke Menschen könnten so kurz wie möglich gehalten werden." Max Wudy, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, erklärte: "Wenn erst langwierig gesucht werden muss, welche Apotheke in der Nähe Paxlovid vorrätig hat, geht dadurch wertvolle Zeit verloren."

(APA/Red)

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