Der Verdächtige im Fall Lydia D., dem verbrannten Mordopfer von Nickelsdorf, “steht kurz vor dem Haftrichter”. Das sagte Oberstleutnant Norbert Janitsch vom Landeskriminalamt (LKA) Burgenland Montagmittag zur APA. “Der Haftrichter wird noch im Laufe des Tages entscheiden, ob der Mann in Untersuchungshaft kommt oder nicht”, so Janitsch weiter.
Der Mann sei laut Janitsch “eine Person aus dem nahen Umfeld des Opfers”. Ob ein allfälliger Tatverdacht besteht werde zur Stunde noch geprüft. Dass es sich bei dem Verdächtigen wie von mehreren Medien berichtet um den Lebensgefährten handelt, möchte Janitsch nicht bestätigen: “Ihn als Lebensgefährte zu bezeichnen wäre überzogen.” Genauere Angaben zum Alter sowie zur Herkunft bzw. zum Wohnort des Mannes werde er “zur Schonung des Verdächtigen” nicht machen. “Dazu gibt es keine Stellungnahme”, sagte der Beamte.
Zusammenhang mit Frauenmorden?
Laut Montagsausgabe des “Kurier” soll der Mann “nicht weit entfernt vom Auffindungsort jener Leiche der zuletzt umgebrachten Prostituierten” wohnhaft sein. Ein Zusammenhang mit den Frauenmorden im Mai und im Juni 2007 im Bezirk Gänserndorf ist laut Janitsch “nicht zu vernachlässigen, aber auch nicht das Gebot der Stunde”, sagte der Einsatzleiter. “Für uns ist das derzeit irrelevant.”
Ob der Mann in U-Haft kommt oder nicht, soll noch heute, Montag entschieden werden: “Das liegt in der Hand des Staatsanwaltes“, so Janitsch. Der Verdächtige habe “zur Stunde noch keinen Anwalt”.
Seit Bekanntwerden der Identität des Mordopfers – es handelt sich dabei um die 72-jährige Pensionistin Lydia D. aus der Stromstraße in Wien–Brigittenau – am Samstag sei das LKA “überschüttet worden mit Hinweisen und Daten“, sagte Janitsch. All diese Angaben würden nun sorgfältig überprüft.
Auch im Bundeskriminalamt (BK) zeigte man sich am Montag zurückhaltend, was eine mögliche Verbindung des Verdächtigen zu den anderen verbrannten Frauenleichen betrifft. “Das ist momentan noch zu früh”, sagte BK-Sprecher Alexander Marakovits. Die Arbeitsgemeinschaft Frauenmorde werde jedenfalls bis auf weiteres fortgeführt. Die Identitätsfeststellung sei entscheidend gewesen, die weiteren Schritte seien offen. Zunächst komme es darauf an, ob der Verdächtige wirklich mit dem Mord an Lydia D. in Verbindung gebracht werden kann.
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