Die Identität der erschlagenen Frau, die am 20. Juli auf einem Feld bei Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) entdeckt worden war, ist geklärt: Nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) Burgenland vom Samstag handelt es sich um eine 72 Jahre alte Pensionistin aus Wien. Die Ermittler gehen mittlerweile von einem Beziehungsdelikt aus und schließen einen Zusammenhang mit den Morden an zwei Prostituierten aus, deren Leichen so wie jener der Pensionistin in Brand gesteckt worden waren.
Hoffen auf Zeugen
Die 72 Jahre alte Lydia D. wohnte in der Stromstraße in Wien–Brigittenau und galt als passionierte Radfahrerin. Sie dürfte sich am frühen Nachmittag des 20. Juli nahe ihrer Wohnung bzw. im niederösterreichisch-burgenländischen Grenzgebiet zur Slowakei aufgehalten haben. Dabei befand sie sich vermutlich bereits in Begleitung des Täters. Wann und wo die gebürtige Polin getötet wurde, wissen die Ermittler noch nicht.
Sie hoffen nun auf Zeugen, welche die Frau an dem Tag – Dienstag vergangener Woche – gesehen haben und möchten vor allem wissen, in wessen Begleitung sie war. Eventuell hat jemand bemerkt, dass die 72-Jährige in ein Auto gestiegen ist oder sich womöglich in einem Lokal aufhielt und dort Gemüse gegessen hat. Hinweise – auf Wunsch vertraulich – werden vom LKA unter der Telefonnummer 059133/10-3333 entgegengenommen.
Lydia D. ist laut Obduktionsergebnis durch einen Schlag auf den Kopf getötet worden, und zwar mehrere Stunden, ehe ihre Leiche auf dem Feld zwischen Nickelsdorf und Zurndorf entdeckt wurde. Gefunden wurde die Tote von Feuerwehrleuten, die wegen eines Flurbrandes ausgerückt waren. Zunächst hatte man vermutet, dass die unbekannte Frau ungefähr 50 Jahre alt war.
Keine Verbindung besteht nach derzeitigem Erkenntnisstand zu den Morden an zwei Prostituierten vom Mai dieses Jahres bzw. Sommer 2007. Die Leichen der beiden jungen Frauen, die im niederösterreichischen Bezirk Gänserndorf gefunden wurden, waren ebenfalls in Brand gesteckt worden. Hinter diesen beiden Delikten könnte ein einziger Täter stehen. Unter der Leitung des Bundeskriminalamts wurde nach der Entdeckung der Leiche von Lydia D. eine Arbeitsgemeinschaft Frauenmorde eingerichtet.
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