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Veranstaltungsverbot für Groß-Events bis Ende August verlängert

In Österreich bleiben Großveranstaltungen in den Sommermonaten verboten.
In Österreich bleiben Großveranstaltungen in den Sommermonaten verboten. ©APA/HERBERT P. OCZERET
Nun ist es also fix: Am Freitag gab die Regierung bekannt, dass wegen der Corona-Epidemie auch in den Sommermonaten keine Großveranstaltungen erlaubt sein werden.
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Das heimische Kulturleben wird in den kommenden Wochen langsam wieder anlaufen.

Während Museen, Bibliotheken, Büchereien, Archive etc. bereits ab Mitte Mai wieder öffnen dürfen, gilt für Groß-Events jedoch weiter ein Veranstaltungsverbot, wie Vizekanzler und Kulturminister Werner Kogler (Grüne) am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien bekanntgab.

Coronavirus: Veranstaltungsverbot bis Ende August verlängert

Das bedeutet, dass Großveranstaltungen wie Stadtfeste oder Musikfestivals, bei denen viele Menschen stehend auf engem Raum zusammenkommen, weiterhin nicht möglich sein werden. Das bereits bis Ende Juni geltende Veranstaltungsverbot wurde für diese Bereiche bis 31. August verlängert.

Grundsätzlich bleibe die Vorgehensweise auch im Kunst- und Kulturbereich "ein Abwägen und Abmessen", so Kogler, der gemeinsam mit Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) die weiteren Maßnahmen skizzierte. "Im Zuge des schrittweisen Aufsperrens" müsse es das Ziel sein, "die gesundheitspolitische Erfolge weiter aufrecht zu erhalten". Mitte Mai soll es weitere Klarheit für Veranstalter geben.

Noch Unklarheit bei Salzburger und Bregenzer Festspielen

Ob dieses Großveranstaltungsverbot auch die beiden großen Kulturtanker des Landes - die Salzburger und die Bregenzer Festspiele - betreffen werde, lasse sich hingegen noch nicht sagen. "Das ist noch nicht entschieden", unterstrich Kogler.

Man sei hier in gutem Austausch mit den Verantwortlichen und der Landespolitik: "Theoretisch möglich ist viel, Praktisches ist eine andere Frage." Ziel ist jedenfalls - immer unter Maßgabe der aktuellen Entwicklung - hier Mitte Mai die endgültige Antwort zu habe, betonte Lunacek.

Noch keine Details zu Kino- und Zoobetrieb

Eine konkrete Zahl, die eine Großveranstaltung definiere, wollte man nicht nennen, weil dies von der Möglichkeit der Veranstalter abhinge, die Schutzmaßnahmen und Abstandsregelungen zu gewährleisten.

Auch in der Frage, wie es mit dem Kinobetrieb nach 1. Juli aussehe, wolle man Mitte Mai Klarheit haben. Ebenso wollte man zur Frage der Regelungen für Einrichtungen wie Zoos zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellung beziehen.

Kinobranche: "Wollen am liebsten morgen wieder öffnen"

Die Kinobranche stellte am Freitag in Abrede, dass man die Häuser - unabhängig von Corona - wegen fehlender Frequenzaussichten zu dieser Jahreszeit erst wieder Ende August öffnen wolle. Damit bezog sich der Verband auf die Aussagen von Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek im Rahmen einer Pressekonferenz bezüglich der Vorgaben für die Kultur in Coronazeiten in den kommenden Monaten.

"Selbstverständlich wollen wir am liebsten morgen unsere Kinosäle wieder öffnen, wir sind ja nicht der Feind unseres eigenen Geschäftes", unterstrich Christian Dörfler als Präsident des Österreichischen Kinoverbandes. Gerade im Juli und Sommer geriere man in der Kinobranche dank Hollywood-Blockbustern traditionell gewaltige Umsätze.

"Das wirkliche Problem, warum unsere 142 Kinos nicht morgen wieder ihre 577 Säle öffnen, ist ganz einfach das derzeit fehlende Produkt, nämlich der Film und die nicht planbaren Rahmenbedingungen", so Dörfler. In der Coronakrise sei der Filmmarkt praktisch gänzlich zum Erliegen gekommen und zahlreiche Filmpremieren wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Diese Filme würden erst dann in die österreichischen Kinos kommen, wenn in Europa die großen Nationen ihre Häuser wieder öffnen, was derzeit noch nicht absehbar sei, so Michael Stejskal vom Verleiherverband.

Lunacek bedauerte das "Missverständnis", dass die Kinobetreiber - unabhängig von etwaigen Vorgaben von politischer Seite zum Coronaschutz - vor Ende August aus wirtschaftlichen Gründen ohnedies keine Öffnung anstreben würden. Sie habe in ihren Gesprächen mit diversen Kinobetreibern mehrheitlich die Rückmeldung erhalten, dass ein etwaiges Wiederaufsperren im Sommer unter Einhaltung der gebotenen Schutzmaßnahmen ökonomisch extrem schwierig sei, so die Staatssekretärin in einer Aussendung: "Meine Ableitung daraus war, dass die Kinos nicht öffnen möchten. Ich bedauere das Missverständnis."

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(APA/Red)

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