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VCÖ sieht NoVA-Erhöhung als Anreiz für Klimaschutz

Viele Firmen könnten durch die Erhöhung auf die Anschaffung von Kfz mit hohem CO2-Ausstoß verzichten.
Viele Firmen könnten durch die Erhöhung auf die Anschaffung von Kfz mit hohem CO2-Ausstoß verzichten. ©APA/DPA/ALEXANDER RÜSCHE (Sujet)
Der VCÖ sieht die angekündigte Erhöhung der NoVA als guten Lenkungseffekt, damit Unternehmen künftig stärker auf emissionsarme oder -freie Pkw setzen, schließlich wird für Firmenautos künftig eine Abgabe fällig.
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Während sich vor allem Autolobbyisten wie ÖAMTC, ARBÖ und Automobilimporteure an der angekündigten Erhöhung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) für Kfz mit hohem CO2-Ausstoß stören, ist der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) dafür.

Das argumentiert der VCÖ vor allem damit, dass zuletzt (2019) zwei Drittel der Neuwagen auf Firmen und andere juristische Personen zugelassen wurden. Daher ergebe sich in diesem Bereich ein großer Anreiz, emissionsarme oder -freie Pkw zu kaufen.

Künftig werden nach dem Plan der türkis-grünen Bundesregierung ja alle Fahrzeuge zur Personen- und Güterbeförderung bis 3,5 Tonnen NoVa-pflichtig. Also auch SUV, Pick-Ups und Vans, die als Klein-Lkw gelten und von Firmen als solche angemeldet werden. Das ist bisher nicht der Fall. Die FPÖ ortete einen Angriff auf kleine Unternehmer.

Zwei Drittel der Neuwagen sind Firmen-Kfz, Wien als Spitzenreiter

Zwei Drittel der neuen Autos wurden im Vorjahr auf Firmen und andere juristische Personen neu zugelassen, in Wien sogar 77 Prozent, berichtet der VCÖ. "In allen Bundesländern lag der Anteil über 50 Prozent. Wenn sich Firmen beim Neuwagenkauf gegen klimaschädliche Spritfresser und für emissionsfreie oder spritsparende Modelle entscheiden, wird der CO2-Ausstoß des Pkw-Verkehrs reduziert und die Betriebe sparen sich gleichzeitig einiges an Geld, etwa indem sie auch niedrigere Spritkosten haben", so VCÖ-Mann Michael Schwendinger am Sonntag in einer Aussendung.

Hinter Wien folgten 2019 bei der auf Firmen zugelassenen Kfz-Zahl Salzburg (67,5 Prozent), Oberösterreich (63,4 Prozent), Tirol (60,5), die Steiermark (58,7), Kärnten (53,0), Niederösterreich (52,8), Vorarlberg (52,6) und das Burgenland (50,5). Das ergab österreichweit einen Wert von Österreich 66,8 Prozent.

Autoimporteure und Transporteure
über NoVA-Erhöhung verärgert

Auch am Montag ist die geplante Erhöhung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) im Zuge der Ökologisierung des Steuersystems auf Kritik betroffener Branchen gestoßen. Die NoVA-Anhebung mit Juli 2021 werde dazu führen, dass ältere Autos länger gefahren werden, anstatt diese durch neue, umweltschonendere zu ersetzen, erklärte der Fahrzeughandel. Dadurch bleibe wichtiges CO2-Einsparungspotenzial ungenutzt, so Bundesgremial-Obmann Klaus Edelsbrunner in einer Aussendung.

Die Ausdehnung der NoVA auf das Kleintransportgewerbe sei "ein weiterer herber Schlag für die Güterförderungsbranche", sagte der zuständige Fachverbandsobmann Günther Reder. Bundesweit seien von der geplanten Verteuerung knapp 6.200 Kleintransporteure betroffen. Mit Strom oder Wasserstoff betriebene Fahrzeuge seien zwar künftig von der NoVA ausgenommen, doch seien diese Technologien im Nutzfahrzeugbereich "derzeit noch nicht wirtschaftlich sinnvoll einsetzbar".

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) zeigte sich trotz des Unmuts aus der Wirtschaft gelassen: "Ich glaube nicht, dass es jemanden überrascht, dass wir Maßnahmen aus dem Regierungsprogramm auch umsetzen", meinte er. Wer gegen die Maßnahme ist, werde daran Kritik üben, unabhängig davon wann die Maßnahme umgesetzt wird.

(APA/Red)

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