“Beim Thema City-Maut ist die Bevölkerung schon viel weiter als die Politik. Laut einer aktuellen Studie befürworten 59 Prozent der ÖsterreicherInnen eine City-Maut. Warum? Weil solche Maßnahmen die Lebensqualität deutlich erhöhen”, zeigt sich Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou am Dienstag in einer Aussendung bestärkt.
“Mein Vorschlag einer City-Maut war und ist mein Ernst. Wenn sich Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Bund an einen Tisch setzen und zu verhandeln beginnen, können wir gemeinsam zu einer Lösung für die Ost-Region kommen. Das wäre endlich einmal wieder ein großer Wurf”, so Vassilakou weiter.
Verkehrsstadträtin Vassilakou hält an City-Maut für Wien fest
Erste Erhebungen, die im Juli im Auftrag der MA18 (Stadtentwicklung und Stadtplanung) durchgeführt worden sind, würden zeigen, dass die Einführung einer City-Maut große Entlastungen für Wiens Hauptverkehrsrouten bringen würde. Die Verkehrsbelastung im hochrangigen Straßennetz sollte dann um bis zu 20.000 Fahrzeuge (zB. Gürtel, Triesterstraße) bzw. bis zu 38 Prozent pro Tag zurückgehen.
Verbunden mit einer City-Maut seien laut Vassilakou auch starke Reduktion des CO2-Ausstoßes, von Stickoxiden und deutlich weniger Lärmbelastung für die Bewohner entlang der Hauptverkehrsrouten.
Kritik von WK Wien: “Verkehrspolitische Sackgasse”
“Eine City-Maut ist nichts anderes als eine Strafsteuer. Und ganz ehrlich, das ist kein Zukunftsprojekt, sondern verkehrspolitische Steinzeit”, kommentiert Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien die jüngsten Gedankenspiele zur City-Maut in Österreich. In einer Aussendung verweist er auf die letzte Wiener Bürgerbefragung, bei der drei Viertel der Wiener gegen eine City-Maut votiert haben.
“Selbst mit ganz viel Phantasie kann ich mir nicht vorstellen, dass jetzt eine Mehrheit der Wiener für eine zusätzliche Verkehrsabgabe ist. Auch wenn das eine Stichprobenbefragungen suggerieren möchte”, sagt Sertic.
Anstelle einer neuen Maut sollte laut Sertic in Wien besser die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut werden. Das gelte für den öffentlichen Verkehr durch U-Bahn- und S-Bahn-Ausbau gleichermaßen wie den Individualverkehr durch Straßenbau. “Wir brauchen den Lobautunnel, wir brauchen den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Nordosten. Das brächte den Standort Wien tatsächlich voran”, so Sertic.
(Red)