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Unglück bei Mittelalterfest in Pöchlarn fordert zweites Todesopfer

Das verheerende Unwetter-Unglück in Pöchlarn forderte ein zweites Menschenleben
Das verheerende Unwetter-Unglück in Pöchlarn forderte ein zweites Menschenleben ©APA
Nach dem Unglück vom Samstagabend in Pöchlarn (Bezirk Melk) ist nun ein zweites Todesopfer zu beklagen. Ein Mann, der bei dem schweren Unwetter beim Mittelalterfest durch herabfallende Äste eines Baumes verletzt wurde, starb am Montag im Landesklinikum Amstetten.
Ein Toter - 12 Verletzte
Unglück beim Mittelalterfest
Hier geschah es
Das Unglück in Pöchlarn

Wie die Landeskliniken-Holding mitteilte, erlag der Mann am Montagabend im Krankenhaus Amstetten seinen Verletzungen. Ein 51-jähriger Mann aus Pöchlarn war bereits in der Nacht auf Sonntag im Spital in St. Pölten gestorben. Ein knapp acht Jahre alter Bub, der selbst schwere Kopfverletzungen erlitt, ist seither Vollwaise.

Weitere Opfer des Unglücks in Pöchlarn

Abgerissene Äste eines mächtigen Baumes – Bezirkshauptmann Norbert Haselsteiner sprach von einer Kastanie – waren während eines Mittelalterfestes im Schlosspark von Pöchlarn auf Zelte gestürzt. Mehrere Menschen waren bei dem Unglück in Pöchlarn unter den schweren Ästen begraben und teils schwer verletzt worden. Unter den Verletzten ist auch der Sohn des 51-Jährigen. Die Mutter des Buben bzw. Ehefrau des Mannes starb Anfang 2010. Landeshauptmann Erwin Pröll (V), die “Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen” und “Pro NÖ” haben finanzielle Hilfe zugesagt. Der Schlosspark in Pöchlarn bleibt vorerst gesperrt.

Die traurige Bilanz des über Pöchlarn niedergegangenen Unwetters lautet seit Montagabend somit auf zwei Todesopfer und elf teils Schwerverletzte. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten hat Ermittlungen aufgenommen und erwägt, einen Sachverständigen beizuziehen.

Hilfe für Vollwaisen

Landeshauptmann Pröll hat Soforthilfe für den Buben in Auftrag gegeben, dessen Vater bei dem Unglück in Pöchlarn starb. Aus seinem Büro hieß es, das Kind werde finanzielle Unterstützung erhalten. Dem Schüler unter die Arme greifen wird auch die “Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen”. Die Organisation werde eine monatliche Patenschaft für die Dauer von zehn Jahren übernehmen, so Präsidentin Sissi Pröll. Ein Spendenkonto wurde ebenfalls eingerichtet – RZB, Kto.-Nr.: 1-04.101.010, BLZ 31000, Verwendungszweck: Lukas. Der “Löwenherzfonds” des Vereins “Pro NÖ” hilft mit 3.000 Euro, teilte Präsident LHStv. Sepp Leitner (S) mit.

Der Schüler erlitt bei dem Unglück schwere Kopfverletzungen. Er wird im Landesklinikum St. Pölten behandelt, wo er bereits auf die Kinderstation verlegt wurde. Zwei weitere der schwer verletzten Opfer des Unwetter-Unglücks befinden sich im Krankenhaus Amstetten.

Ermittlungen zu dem Vorfall laufen

Im Zusammenhang mit dem Unglück hat die Staatsanwaltschaft St. Pölten Ermittlungen aufgenommen. Sie tendiere zur Beiziehung eines Sachverständigen, der Auskünfte über die Beschaffenheit des Baumes geben solle, sagte die Leitende Staatsanwältin Michaela Schnell am Montag zur APA. Außerdem seien noch Einvernahmen ausständig. Diesbezüglich gehe es um die Veranstalter des Mittelalterfestes und der “für den Schlosspark Verantwortlichen”.

Am Samstag gegen 18.00 Uhr waren im Zuge eines aufziehenden Unwetters orkanartige Böen aufgetreten. Das Unwetter sei “sehr schnell hereingebrochen”, sagte Haselsteiner. Es habe keine Hinweise gegeben, dass Gefahr von dem Baum ausgehen könnte. Auf dem Pöchlarner Schlosspark liege eine Naturdenkmalerklärung. Das heiße auch, dass die Stadtgemeinde als Grundeigentümer mit der Naturschutzbehörde, der Bezirkshauptmannschaft, zusammenarbeite. “Es ist in der Vergangenheit regelmäßig passiert, dass Bäume wegen einer möglichen Gefährdung entfernt wurden,” so Haselsteiner über Vorkommnisse vor dem Unglück in Pöchlarn.

(apa/red)

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