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Umstieg auf Elektro-Autos kostet hunderttausende Jobs

E-Pkw sind auf der Überholspur - Ist die Zeit der Benziner und Diesel vorbei?
E-Pkw sind auf der Überholspur - Ist die Zeit der Benziner und Diesel vorbei? ©APA-DPA - JULIAN STRATENSCHULTE
Der zu schnelle Umstieg weg von Benziner und Diesel hin zu Elektroautos dürfte viele Menschen in Europa den Job kosten. Auch Österreich wäre betroffen.
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Der Umstieg auf Elektroautos könnte in Europa hunderttausende Arbeitnehmer den Job kosten. Mit dieser drastischen Warnung lässt jetzt die Automobilbranche aufhorchen. Sollte die Politik einen zu raschen Umstieg von Diesel und Benziner verordnen, dann würden in den kommenden Jahren viele Werke zusperren müssen.

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Der Grund, der dahinter steckt: Für die Herstellung von Elektroautos benötigen die Autobauer viel weniger Personal. Die E-Fahrzeuge haben weniger Teil als Benziner oder Diesel.

Auch in Österreich würden wegen der E-Autos viele Jobs wackeln

Auch Österreich wäre als großer Zulieferer für die deutsche Automobilindustrie betroffen. Rund 24.000 Arbeitsplätze wären hierzulande gefährdet - das wäre jeder 8. Arbeitsplatz in der Branche.

Mitsubishi Österreich: Der Markt wird neu verteilt

Mitsubishi Österreich sieht den Automarkt im Umbruch, wohin es bei der Elektromobilität geht wisse aber niemand. Auch wenn sie in aller Munde ist, die Zulassungszahlen sind bisher sehr überschaubar. Von Jänner bis November 2919 wurden gerade mal 8.551 reine Elektroautos verkauft, das entspricht 2,8 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen. Bei Hybrid-Fahrzeugen (Benzin/Elektro) waren es 11.086 Fahrzeuge.

Insgesamt wurden im Vorjahr (ohne Dezember) 306.681 Pkw verkauft, ein Rückgang um 4,7 Prozent im Jahresvergleich. Diesen bekam auch Mitsubishi zu spüren. Die Verkaufszahl gab um 11,3 Prozent auf 4.310 Fahrzeuge nach. Das entspricht einem Marktanteil von 1,4 Prozent, Marktführer VW kommt mit seiner Kernmarke auf 49.225 Autos (Anteil: 16,1 Prozent).

Auf die Händler würden durch die Elektromobilität neue Herausforderungen hinzukommen. Dass ihnen aufgrund der einfachen Bauweise von E-Motoren die Arbeit abhanden kommt, glaubt Kostelecky aber nicht. Immerhin verkaufen sich Hybrid-Modelle besser als reine Elektrofahrzeuge und der Altbestand an Fahrzeugen besteht nahezu zu hundert Prozent aus Verbrennern.

Die aktuellen Hindernisse für den Durchbruch von E-Auto

Deutschland wäre vom Umstieg noch viel stärker betroffen

Im "Autoland" Deutschland würden die Jobverluste durch den Umstieg um eine Vielfaches höher ausfallen.

Die Autobranche ist mitten in einem grundlegenden Wandel von Benzinern und Dieseln hin zu mehr klimafreundlicheren alternativen Antrieben wie Elektromotoren. Hersteller und Zulieferer müssen Milliarden investieren. Für E-Autos aber sind weniger Jobs nötig, weil es viel weniger Komponenten gibt. Die E-Mobilität wirft bisher jedoch kaum Geld ab.

Zugleich ist die Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten zurückgegangen. Das trifft bisher vor allem Zulieferer. Es gibt bereits Kurzarbeit und die Ankündigung von Arbeitsplatzabbau.

In den beiden weltgrößten Automärkten China und USA hat sich die Entwicklung der Elektromobilität einer Studie zufolge im vergangenen Jahr abgeschwächt. Dagegen gebe es in Deutschland weltweit den größten absoluten Zuwachs mit einem Plus von 41.000 Elektroautos auf 109.000 Neuzulassungen, wie das Center of Automotive Management (CAM) mitteilte.

E-Pkw sind auf der Überholspur - (Vienna Autoshow)

(Red.)

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