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Umbau-Irrsinn in der Landstraßer Hauptstraße: Freisinnige schlagen Alarm

"Die Landstraßer Hauptstraße darf nicht die Mariahilfer Straße werden", kritisiert Ebner das Projekt.
"Die Landstraßer Hauptstraße darf nicht die Mariahilfer Straße werden", kritisiert Ebner das Projekt. ©Mobilitätsagentur Wien - ZOOMVP/Freisinnige
Der geplante Umbau der Landstraßer Hauptstraße im 3. Wiener Gemeindebezirk sorgt vor der Wien-Wahl für Kritik. Die Freisinnigen werfen der rot-grünen Bezirksregierung "Autofahrer-Feindlichkeit" und "massive Steuergeld-Verschwendung" vor.
Stadtpolizei und Änderung beim Parkpickerl

Das von der Bezirksregierung vorgesehene Projekt sieht vor, die Landstraßer Hauptstraße grundlegend umzugestalten. Entlang der gesamten Strecke sollen separate Fahrradwege errichtet werden. Gleichzeitig soll die Anzahl der Autospuren reduziert werden – von aktuell teilweise zwei Spuren pro Richtung auf künftig nur noch eine. Etwa ein Drittel der Straße soll künftig als Begegnungszone mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h geführt werden.

Zudem ist geplant, entlang der gesamten Trasse neue Fernwärmeleitungen zu verlegen. Die Umbaumaßnahmen würden sich laut Projektbeschreibung über zwei Teilabschnitte erstrecken.

Freisinnige sehen "keinerlei Bedarf für sauteures Megaprojekt"

Christian Ebner, Spitzenkandidat der Freisinnigen in Wien-Landstraße, kritisiert den geplanten Umbau als überflüssig. Die aktuelle Verkehrsführung sei funktional und biete ein gutes Miteinander von Autos, Fußgängern und Radfahrern. Es gebe laut Ebner "keinerlei Bedarf" für das "sauteure Megaprojekt", vielmehr handle es sich um eine "gewaltige Steuergeld-Verschwendung", die sich negativ auf Anrainer, Geschäftsleute und Autofahrer auswirken werde.

Grafik: Stadt Wien

Massive Parkplatzreduktion auf Landstraßer Hauptstraße befürchtet

Besonders in der Kritik der Freisinnigen steht der Umgang mit Parkplätzen: Laut Ebner sei bisher nicht offiziell erhoben worden, wie viele Parkplätze im Zuge der Umbaumaßnahmen entfallen würden. Schätzungen des Bezirksamtsleiters zufolge könnten es rund 100 sein. Ob es ausreichende Ersatzkapazitäten in nahegelegenen Parkgaragen gibt, wurde laut Ebner ebenfalls nicht geprüft. Die Folge wäre, so die Freisinnigen, eine "doppelte Abzocke" für Bezirksbewohner mit Parkpickerl, die auf kostenpflichtige Garagen ausweichen müssten.

Auch wirtschaftliche Einbußen für Handel befürchtet

Ebner verweist zudem auf mögliche wirtschaftliche Konsequenzen für den lokalen Handel. Der Umbau der Mariahilfer Straße habe laut Kritikern bereits negative Folgen für die Geschäftslage gehabt – ähnliches sei laut Ebner auch für die Landstraßer Hauptstraße zu erwarten. Begegnungszonen würden aus Sicht der Freisinnigen den Autoverkehr abschrecken und somit die Erreichbarkeit der Einkaufsstraße verschlechtern.

Fernwärme als Kritikpunkt: Monopol und höhere Energiekosten

Ein weiterer zentraler Kritikpunkt betrifft den Ausbau der Fernwärme im Zuge des Umbaus. Ebner wirft der Stadt Wien vor, mit dem Fernwärme-Ausbau ein ineffizientes und teures Monopol zu fördern. Trotz der Bewerbung als „Raus aus Gas“-Lösung werde Fernwärme weiterhin auch aus Gas erzeugt. Die Freisinnigen fordern daher die Liberalisierung des Wärmemarktes und eine Öffnung des Netzes für private Anbieter wie etwa die Raffinerie Schwechat. Bis dahin sei ein weiterer Ausbau abzulehnen, da er laut Ebner zu höheren Energiepreisen für die Bürger führe.

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(Red)

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