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So drastisch wirkt sich der Niederschlag-Mangel auf den Bodensee aus

Bereits im März konnte VOL.AT bei einem Lokalaugenschein einen niedrigen Wasserstand feststellen.
Bereits im März konnte VOL.AT bei einem Lokalaugenschein einen niedrigen Wasserstand feststellen. ©VOL.AT/Mayer
Wer aktuell am Bodensee entlang spaziert, merkt eines ziemlich schnell: Der Wasserstand ist derzeit besonders niedrig. Allerdings ist der Bodenseepegel noch nicht auf einem Extremtief.
Hafen, Pipeline, Mili: An diesen Orten zeigt sich der niedrige Wasserstand besonders
Deswegen wird sich der Bodensee schon bald total verändern

Experten führen den aktuellen Wasserstand auf fehlenden Regen und zu wenig Schmelzwasser zurück.

Zu wenig Niederschlag

Das Wetter in Vorarlberg ist aktuell wesentlich trockener als sonst - und das bereits seit Oktober. Zwischen Jänner und März gab es so um ganze 37 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Schnitt.

Wegen des geringen Schnees gibt es auch nur wenig Schmelzwasser. Entsprechend niedrig ist der Wasserstand des Bodensees.

Wasserpegel in Bregenz bei 277 cm

Der Wasserstand des Bodensees lag am Sonntag (6. April) an der Messtation in Bregenz bei 277 cm, im Vorjahr lag er an diesem Datum bei rund 344 cm. Zum Vergleich: Der Mittelwert des Bodenseepegels liegt bei 308 cm.

Aktuelle Daten zum Wasserstand des Bodensees

Bereits im März sah man den niedrigen Wasserstand deutlich. ©VOL.AT/Mayer

Ein Hafen in der Schweiz ausgetrocknet

Auch in der Schweiz macht sich der Wassermangel des Bodensees - nämlich am westlichen Teil - bemerkbar: Der Hafen von Mannenbach-Salenstein TG am Untersee ist ausgetrocknet, erklärte der Abteilungsleiter Wasserbau im Umweltamt des Schweizer Kantons Thurgau, Philemon Diggelmann, gegenüber "20 Minuten". Am Sonntag lag der Wasserstand am Standort Berlingen bei 394,53 Meter über Meer, das langjährige Mittel liegt dort hingegen bei 395 Metern.

Am Obersee, dem oberen Teil des Bodensees, gibt es ebenfalls Probleme mit einem geringen Wasserstand, allerdings ist dieser nicht ganz so niedrig wie am Untersee. Über die Gründe kann dabei nur spekuliert werden, möglicherweise verhindern Algen einen stärkeren Abfluss durch den Seerhein bei Konstanz, der Ober- und Untersee verbindet.

Tiere aktuell noch nicht bedroht

Die Tiere im See sind aktuell aber noch nicht in Gefahr. Da sich die oberflächliche Wassertemperatur allerdings nicht wesentlich gesenkt hat, findet keine Umwälzung statt: Das tiefere Wasser bleibt unverändert an Ort und Stelle. Das Wasser an der Oberfläche sinkt nicht ab. Dadurch erfolgt keine Durchmischung der Nährstoffe oder des Sauerstoffs, was zu Problemen für die Tiere führen könnte. Deshalb ist der Schutz des Gewässers besonders wichtig: Werden die Kläranlagen entsprechend betrieben und das Abwasser gründlich gereinigt, bleibt der Bodensee in einem guten Zustand.

©VOL.AT/Mayer

Bisher nur kleine Einschränkungen für die Schifffahrt

Die Vorbereitungen für die Saisoneröffnung laufen bei den Vorarlberg Lines auf Hochtouren. Lediglich der Hafen in Langenargen wird wegen des Wasserstandes vorerst nicht angefahren. Bei anderen Häfen sind nur einzelne Stege unzugänglich, die Einschnitte für die Schifffahrt sind aktuell also nicht sonderlich gravierend. In Bregenz fahren die Schiffe wegen des niedrigen Wasserstandes rückwärts, da im Hafen momentan keine Wendemanöver durchgeführt werden können.

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(VOL.AT)

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