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Trend zu immer größeren Supermärkten hält an

Feldkirch - Laut einer Strukturerhebung der Vorarlberger Wirtschaftskammer (WKV) hält im Vorarlberger Lebensmittelhandel der Trend zu immer größeren Supermärkten weiter an.
Lebensmittelhandel mit Vollsortiment

Während die Zahl kleiner Geschäfte stetig abnimmt, gibt es immer mehr große Märkte mit über 1.000 Quadratmetern, deren Verkaufsflächen häufiger an der Peripherie der Ballungszentren liegen. In den ländlichen Regionen ist eine Nahversorgung dagegen immer weniger garantiert. In neun der 96 Vorarlberger Gemeinden gibt es kein Lebensmittelgeschäft mehr, in 46 Kommunen nur mehr ein einziges.

Derzeit bleibe die Zahl der Geschäfte stabil. Insgesamt aber sank die Zahl der Lebensmittelvollsortimenter in Vorarlberg (Erhebung ohne Kleinwalsertal) seit 1970 von 578 auf 212, informierte die Fachgruppe des Vorarlberger Lebensmittelhandels in der WKV. Das entspreche einem Rückgang von 63 Prozent. Gleichzeitig wuchs jedoch die Verkaufsfläche von insgesamt 43.000 auf 108.990 Quadratmeter an. Am stärksten schrumpfte die Zahl der Geschäfte mit weniger als 150 Quadratmetern.

Der Trend zur Größe hält weiter an: Noch 1990 dominierten Läden mit einer Größe von 150 bis 399 Quadratmetern Verkaufsfläche, bei diesem Typ wurde seit 2000 ein Rückgang von 39 Prozent registriert. Währenddessen hat der Betriebstyp mit einer Fläche von 400 bis 999 Quadratmetern seit 2000 um 30 Prozent zugelegt. Im selben Zeitraum verzeichnete man bei Märkten ab 1.000 Quadratmetern eine Zunahme um 44 Prozent.

Auch die Lebensmitteldiscounter legten kräftig zu. Seit 1990 wuchs ihre Zahl von 19 auf 30. Die Verkaufsfläche hat sich laut der Erhebung von 5.600 auf 17.600 Quadratmeter vergrößert und damit mehr als verdreifacht.

Fachgruppengeschäftsführer Julius Moosbrugger und Fachgruppenobmann Franz Josef Gächter sahen einen signifikanten Wandel beim Grad der Versorgung der Regionen. Die Geschäfte hätten sich stetig aus den Ortszentren hin zur Peripherie und zu Ballungszentren verlagert. Eichenberg, Möggers, Reuthe, Dünserberg, Fraxern, Röns, Lorüns, Stallehr und St. Anton hätten gar kein Lebensmittelgeschäft mehr. Man begrüße es daher, wenn für das Thema Nahversorgung verstärkt politische Verantwortung übernommen werde, hieß es. Neben Investitionsförderungen sei das Raumplanungsgesetz ein wichtiges Lenkungsinstrument.

Laut Angaben der WKV arbeiten im Vorarlberger Lebensmitteleinzelhandel rund 3.000 Personen. Weitere 2.000 Arbeitnehmer sind im Bereich Lebensmittelgroßhandel tätig.

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