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"The End": Black Sabbath rockte ein letztes Mal die Wiener Stadthalle

Leserreporterin Stella W. beim Abschiedskonzert von Black Sabbath in Wien
Leserreporterin Stella W. beim Abschiedskonzert von Black Sabbath in Wien ©Vienna.at/Stella W.
Leserreporterin Stella W. war eine der glücklichen, die bei der Abschiedstournee der Heavy-Metal Legende Black Sabbath in der Wiener Stadthalle dabei sein konnten. Frenetischer Beifall und lautes Mitsingen des Publikums zu viele der größten Hits war natürlich nur eines von vielen Konzert-Highlights.
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Abschiedstournee in Wien
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Ein leiser Abschied sollte es nicht werden, damit hat aber natürlich auch niemand gerechnet: Legendäre Songs wie “Warpigs”, “Snowblind”, “Paranoid” und natürlich “Iron Man” brachte die Stadthalle zum Beben.

Black Sabbath in der Wiener Stadthalle

Da standen drei Herren im Pensionsalter auf der schlichten Bühne, die ein ganzes Genre mitbegründet und geprägt haben. Ohne Black Sabbath gebe es keinen Heavy Metal, oder er würde zumindest anders klingen. Dass es Ozzy, Bassist Geezer Butler und Gitarrist Tony Iommi mit ihrem Farewell tatsächlich ernst meinen, darauf lässt eher der Gesundheitszustand der Protagonisten denn ihre gestrige Darbietung schließen: Iommi kämpft gegen den Krebs, Ozzy gegen seinen jahrzehntelangen Raubbau am Körper. Während der zu Jahresbeginn verstorbene, fast gleich alte Rock-Kollege Lemmy bei den letzten Shows von Motörhead ein erschütterndes Bild abgab, lieferten seine Landsleute einen grundsoliden Auftritt: Sabbath zogen noch einmal alle Register ihres Könnens.

“The End”: Programm aus 70er-Jahre Material der Band

Die Schauergeschichte “Black Sabbath” mit ihrem gruseligen Sound und headbangenden Finale machte den Anfang, dann folgten das von permanenten Rhythmuswechsel getriebene “Fairies Wear Boots” und das groovige “After Forever”. Mit “Into The Void” steuerte der Abend seinem ersten Höhepunkt entgegen. Da brauchte es keine Mega-Show: Es war die ewig junge Musik sowie das Können und Charisma der Protagonisten, die knapp 15.000 Besucher, eingepeitscht von Ozzys “Go fucking crazy”-Rufen, trotz Saunatemperaturen permanent zum Feiern brachten. Natürlich fehlte weder das wütende Anti-Vietnam-Stück “War Pigs”, noch das wuchtige “Iron Man”, das zornige “Children Of The Grave” und auch nicht “Paranoid” (als obligatorische Zugabe). Das Programm bestand aus Material von fünf Alben – alle aufgenommen von Anfang bis Mitte der 70er-Jahre. Neun (!) der 14 gebotenen Nummern findet man auf den ersten beiden Platten der Gruppe. Na und?

Black Sabbath: Eine Urgewalt

Ozzy hing am Mikroständer, schaukelte bedrohlich fragil mit dem Oberkörper vor und zurück, schaffte aber doch ein paar Ausflüge an den Bühnenrand und am Ende sogar einen Kniefall vor dem Publikum. Selbst wenn seine Stimme an Drogen- und Suff-Eskapaden ordentlich gelitten hat, zeigte er – speziell bei “Behind The Wall Of Sleep” und “N.I.B.” – was er immer noch kann. Das taten auch Iommi, DER Meister der Metal-Riffs, und Butler, dessen wuchtige Bassläufe jede Konkurrenz wegfegen, beide mit einem Bewegungsradius von rund einem Meter. Gastschlagzeuger Tommy Clufetos schlug unterdessen auf seine Drums ein, als müsste er Felsbrocken zertrümmern. Man durfte seine Helden nicht nur aus Höflichkeit verehren, sondern miterleben, was Black Sabbath so groß macht(e): Während die Vorgruppe Rival Sons versuchte, das gesamte Rocklexikon in ihrer Performance umzusetzen, waren die Briten einfach Black Sabbath – eine einzigartige, stoische Urgewalt.

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(APA/Red.)

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