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Swiss-Piloten weigern sich bei AUA einzuspringen

Wegen "Unterwanderungsklausel" kein Ersatz im Arbeitskonflikt.
Wegen "Unterwanderungsklausel" kein Ersatz im Arbeitskonflikt. ©APA
Kurz vor dem Übergang von der Austrian Airlines (AUA) zur Tyrolean weigern sich Swiss-Piloten, bei der AUA einzuspringen und Engpässe wegen dem Abgang zahlreicher Piloten und Flugbegleiter zu überbrücken.
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Sie berufen sich auf eine entsprechende Vertragsklausel, berichtet der “Standard” in einer Vorausmeldung zur Freitagsausgabe. Als Ersatz für die Swiss-Piloten schicke die Swiss eine geleaste Fokker 100 der Contact Air nach Wien, die die Strecken nach Zürich und Warna (Bulgarien) fliegen soll. AUA-Sprecher Peter Thier meinte auf APA-Anfrage, am Ergebnis ändere das nichts: “Wir haben immer gesagt, die Swiss wird uns helfen”.

Swiss-Mitarbeiter berufen sich auf Arbeitsvertragsklausel

Die Swiss bestätigte der Zeitung, dass sich die Schweizer Piloten auf eine Klausel im Arbeitsvertrag berufen, wonach sie nicht für andere Airlines fliegen, deren Mitarbeiter quasi in einem Arbeitskampf sind. Die kurzfristige Absage wird damit begründet, dass man erst ausloten musste, ob die Unterwanderungsklausel auch tatsächlich anzuwenden sei. Laut Kilian Kraus von der Schweizer Gewerkschaft Aeropers sei man von den Kollegen aus Österreich gebeten worden, Flüge zu unterlassen, bis die Situation bei AUA und Tyrolean geklärt sei, so die Zeitung.

Laut AUA-Sprecher sei vorgesehen gewesen, ein Flugzeug direkt von der Swiss anzumieten. Nun werde eben die Maschine der Contact Air nicht wie geplant bei der Swiss, sondern bei der AUA fliegen. Weiters würden noch vier Flugzeuge angemietet, zwei davon von der AUA- und Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa. “Das ist der Vorteil einer großen Gruppe, dass wir uns bei Engpässen gegenseitig helfen”.

AUA erhofft sich Einsparungen durch drastische Maßnahme

Wegen des Betriebsübergangs der AUA auf den Flugbetrieb der Regionaltochter Tyrolean haben zahlreiche Piloten und Flugbegleiter die Airline verlassen. Diese Crews fehlen nun während der sommerlichen Hochsaison. Wie berichtet wurden die Kollektivverträge von AUA und Tyrolean gekündigt. Ein neuer Konzern-Kollektivvertrag soll ausgearbeitet werden.

Am 1. Juli wird das gesamte AUA-Personal in die Tyrolean verfrachtet. Auch die AUA-Flotte wandert am Papier nach Innsbruck. Das Management erhofft sich dadurch auf Personalseite Einsparungen von 45 Mio. Euro jährlich. Die Kosten des Betriebsübergangs werden aktuell mit 80 Mio. Euro beziffert, die Abfertigungen machen mit 60 Mio. Euro den Löwenanteil aus.

(APA)

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